Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Die Währungshüter der US-Notenbank bereiten sich darauf vor, die Zinserhöhungen zum zweiten Mal zu verlangsamen, nachdem sie mehr Vertrauen in eine weitere Abschwächung der Inflation in diesem Jahr gewonnen haben. An den Finanzmärkten wird für die Sitzung am Mittwoch (20.00 Uhr MEZ) fest mit einer diesmal kleinen Zinserhöhung um 25 Basispunkte gerechnet. Das würde würde den Leitzins auf eine Spanne von 4,50 bis 4,75 Prozent bringen. In jüngsten öffentlichen Äußerungen und Interviews sagten Fed-Vertreter, dass ihnen Zinsschritte in Höhe von 25 Basispunkten mehr Zeit gäben, um die Auswirkungen ihrer bisherigen Erhöhungen zu bewerten, während sie zugleich darüber beraten, auf welchem Zinsniveau sie die Erhöhungen auslaufen lassen wollen. Als sie im Dezember nach vier aufeinanderfolgenden Erhöhungen um 75 Basispunkte zu einer Erhöhung um 50 Basispunkte zurückkehrten, wiesen sie darauf hin, dass es Zeit brauche, bis die volle Wirkung höherer Zinssätze die Wirtschaftstätigkeit abkühlt. Die meisten Fed-Vertreter gingen im Dezember davon aus, dass der Zinssatz auf einen Höchststand zwischen 5,00 und 5,25 Prozent steigen dürfte.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

06:55 ES/Banco Bilbao Vizcaya Argentaria SA (BBVA), Jahresergebnis

07:00 CH/Novartis AG, Ergebnis 4Q

07:30 AT/Raiffeisen Bank International AG (RBI), Jahresergebnis

07:30 DK/Novo Nordisk A/S, Ergebnis 4Q

08:00 CH/Glencore plc, Produktionsbericht 2022

08:00 GB/GSK plc, Ergebnis 4Q

08:00 GB/Vodafone Group plc, Trading Update 3Q

09:30 DE/Software AG, Jahres-PK

13:00 US/T-Mobile US Inc, Ergebnis 4Q

22:05 US/Meta Platforms Inc, Ergebnis 4Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- IT 
    09:45 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe Januar 
          PROGNOSE: 49,5 
          zuvor:    48,5 
- FR 
    09:50 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe 
          (2. Veröffentlichung) Januar 
          PROGNOSE:     50,8 
          1. Veröff.:   50,8 
          zuvor:        49,2 
- DE 
    09:55 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe 
          (2. Veröffentlichung) Januar 
          PROGNOSE:     47,0 
          1. Veröff.:   47,0 
          zuvor:        47,1 
- EU 
    10:00 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe Eurozone 
          (2. Veröffentlichung) Januar 
          PROGNOSE:     48,8 
          1. Veröff.:   48,8 
          zuvor:        47,8 
- GB 
    10:30 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe 
          (2. Veröffentlichung) Januar 
          PROGNOSE:     46,7 
          1. Veröff.:   46,7 
          zuvor:        45,3 
- EU 
    11:00 Arbeitsmarktdaten Dezember 
          Eurozone Arbeitslosenquote 
          PROGNOSE: 6,5% 
          zuvor:    6,5% 
 
    11:00 Verbraucherpreise Eurozone (Vorabschätzung) Januar 
          PROGNOSE: +0,2% gg Vm/+9,1% gg Vj 
          zuvor:    -0,4% gg Vm/+9,2% gg Vj 
          Kernrate (ohne Energie, Nahrung, Alkohol, Tabak) 
          PROGNOSE: -1,0% gg Vm/+5,1% gg Vj 
          zuvor:    +0,6% gg Vm/+5,2% gg Vj 
- IT 
    11:00 Verbraucherpreise (vorläufig) Januar 
          PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+10,5% gg Vj 
          zuvor:    +0,3% gg Vm/+11,6% gg Vj 
- US 
    14:15 ADP-Arbeitsmarktbericht Januar 
          Beschäftigung privater Sektor 
          PROGNOSE: +190.000 Stellen 
          zuvor:    +235.000 Stellen 
 
    15:45 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe 
          (2. Veröffentlichung) Januar 
          PROGNOSE:     46,8 
          1. Veröff.:   46,8 
          zuvor:        46,2 
 
    16:00 Bauausgaben Dezember 
          PROGNOSE:  0,0% gg Vm 
          zuvor:    +0,2% gg Vm 
 
    16:00 ISM-Index verarbeitendes Gewerbe Januar 
          PROGNOSE: 48,0 Punkte 
          zuvor:    48,4 Punkte 
 
    20:00 Fed, Ergebnis der FOMC-Sitzung (20:30 PK von 
          Fed-Chairman Powell) 
          Fed-Funds-Zielsatz 
          PROGNOSE: 4,50% bis 4,75% 
          zuvor:    4,25% bis 4,50% 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++


                             Stand    +/- 
DAX-Future               15.194,00  -0,3% 
E-Mini-Future S&P-500     4.079,25  -0,3% 
E-Mini-Future Nsdq-100   12.108,00  -0,4% 
Nikkei-225               27.346,88  +0,1% 
Schanghai-Composite       3.272,77  +0,5% 
Hang-Seng-Index          22.002,67  +0,7% 
                               +/-  Ticks 
Bund -Future                136,98     -2 
 
 
Dienstag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            15.128,27      +0,0% 
DAX-Future     15.241,00      +0,5% 
XDAX           15.192,04      +0,5% 
MDAX           28.813,25      -0,2% 
TecDAX          3.180,09      -0,2% 
EuroStoxx50     4.163,45      +0,1% 
Stoxx50         3.853,32      -0,2% 
Dow-Jones      34.086,04      +1,1% 
S&P-500-Index   4.076,60      +1,5% 
Nasdaq-Comp.   11.584,55      +1,7% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       137,08        +45 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Ganz im Schatten der US-Notenbanksitzung dürfte der Handel an den europäischen Börsen am Mittwoch verlaufen. Ein Ende der übergeordneten Seitwärtsbewegung im DAX um die 15.000er Marke ist im Vorfeld der geldpolitischen Entscheidungen nicht in Sicht. Fest erwartet wird eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte, und damit wird es vor allem um den weiteren Ausblick gehen. Während der Markt lediglich mit einem zusätzlichen Zinsschritt im Anschluss rechnet, geht Michael Heise von HQ Trust von insgesamt noch 4 Schritten aus und hält deshalb Rücksetzer am Aktienmarkt für möglich. Eröffnen dürfte der DAX gut behauptet, gestützt von vergleichsweise günstigen Vorlagen der Wall Street. Auch in Asien notieren die Börsen überwiegend gut behauptet. Daneben steht die Berichtssaison im Blick.

Rückblick: Gut Behauptet - Die Konsolidierung ging weiter. Viele Anleger hielten sich vor den geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank und der EZB zurück. Am Nachmittag wurde die Stimmung von guten Quartalszahlen von US-Unternehmen gestützt. So trieben die Zahlen von General Motors die Aktien der Autohersteller an. Der Stoxx-Index der Autotitel schloss mit einem Plus von 0,9 Prozent. Tagesfavorit waren aber Unicredit, die um gut 12 Prozent nach oben schossen. Für das vierte Quartal hatte die italienische Bank einen Nettogewinn von 2,46 Milliarden Euro, nach einem Verlust von 883 Millionen Euro im Vorjahr gemeldet. Sie will nun 1,9 Milliarden Euro mittels Bardividende an die Aktionäre zahlen, mehr als erwartet. Auch das Volumen des zugleich angekündigten Aktienrückkaufprogramms ist mit 3,34 Milliarden höher als erwartet. Die Aktie hat dank des fulminanten Kursanstiegs nun exzellente Chancen auf einen Aufstieg in den Euro-Stoxx-50 Ende Februar für Linde. UBS gaben dagegen um 2,1 Prozent nach. Die Schweizer konnte mit ihren Zahlen auf bereinigter Basis nicht überzeugen.

DAX/MDAX/TECDAX

Gut behauptet - Autoaktien wurden im DAX favorisiert. BMW stiegen um 1,9, Porsche AG ebenfalls um 1,9, VW und Mercedes um je 0,5 Prozent. Im MDAX gewannen Commerzbank 2,5 Prozent, die Aktie gilt seit Montag mit Blick auf den DAX als Nachfolger von Linde Ende Februar. Rheinmetall verloren 5,8 Prozent. Der Konzern will zur teilweisen Finanzierung der Übernahme von Expal gewinnverwässernde Wandelanleihen im Gesamtvolumen von 1 Milliarde Euro begeben. Dazu rücken Rheinmetall nun doch nicht Ende Februar für Linde in den DAX, wie sich am Montag herauskristallisiert hatte. Friedrich Vorwerk brachen um 37 Prozent ein. Der Pipeline- und Anlagenbauer hatte mit der Margenentwicklung und auch dem Margenausblick massiv enttäuscht. Die Aktie der Mutter, MBB, verlor fast 10 Prozent. Nach ersten Zahlen zum vierten Quartal gaben Hapag-Lloyd um 1,2 Prozent nach. Die Zahlen entsprachen den Erwartungen, Analysten sprachen aber von deutlich eingetrübten Perspektiven.

XETRA-NACHBÖRSE

Für Software AG ging es um 1,5 Prozent nach unten in Reaktion auf vorläufige Geschäftszahlen für das vierte Quartal. Hannover Rück wurden fast unverändert gesehen. Der Rückversicherer äußerte sich wegen des anhaltend positiven Marktumfelds zuversichtlich für das laufende Jahr.

USA - AKTIEN

Fester - Trotz der Erholungsgewinne sprachen Teilnehmer von Zurückhaltung vor dem Ergebnis der Sitzung der US-Notenbank am Mittwoch. Die Kurse machte die auf vollen Touren laufende Berichtssaison. General Motors (+8,3%) steigerte im vierten Quartal sowohl Umsatz als auch Gewinn überraschend deutlich. Auch steigerte der Automobilhersteller die operative Marge und kam mit dem Ausblick gut an. Exxon Mobil (+2,2%) profitierte im vergangenen Jahr vom Anstieg der Ölpreise und meldete einen Rekordgewinn. Caterpillar (-3,5%) verfehlte dagegen im vierten Quartal aufgrund explodierender Kosten die Gewinnerwartungen der Wall Street.

USA - ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,19         -6,2        4,25      -23,3 
5 Jahre                  3,60         -5,9        3,66      -40,0 
7 Jahre                  3,56         -4,6        3,60      -41,2 
10 Jahre                 3,50         -4,0        3,54      -38,4 
30 Jahre                 3,62         -3,4        3,65      -35,3 
 

Die Renditen zeigten einen Gegenbewegung nach unten auf die zuvor gesehenen Aufschläge. "Vieles wird davon abhängen, wie Fed-Chairman Jerome Powell ein langsameres Tempo der Zinserhöhungen rechtfertigt und welche Andeutungen er über den endgültigen Zinssatz macht", kommentierte Jamie Dutta, Analyst bei Vantage, die Entwicklung der Anleihen mit Blick auf die Fed-Zinsentscheidung am Mittwoch.

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February 01, 2023 01:40 ET (06:40 GMT)