FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einer Stabilisierung auf Vortagesniveau sind am Dienstag Europas Aktienmärkte in den Handel gestartet. Der DAX notiert mit 13.760 Punkten 0,2 Prozent höher, der Euro-Stoxx-50 legt ebenfalls 0,2 Prozent zu auf 3.573 Zähler. Für Zurückhaltung sorgt die sich rasant verbreitende aggressivere Covid-19-Variante aus Großbritannien. Premier Boris Johnson hat deswegen einen dritten Lockdown in ganz England ab Mittwoch angekündigt, obgleich das Land mit Blick auf den Verlauf der Impfkampagne vergleichsweise gut aussieht. Auch die schottische Regierung beschloss strenge Ausgangsbeschränkungen, die bereits von Dienstag an gelten.

Erwartet wird, dass Bundeskanzlerin Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder, wie von Experten prognostiziert, eine Lockdown-Verlängerung über den 10. Januar hinaus beschließen. Ähnlich wie in Österreich wird über mindestens zwei Wochen mehr nachgedacht. Die Folgen für den Einzelhandel, weitere Staatshilfen und die überbordende Staatsverschuldung machen Sorgen.

Vorsichtig agieren die Anleger auch mit Blick auf das Rennen um die beiden Senatorensitze im US-Bundesstaat Georgia. Derzeit liegen die demokratischen Kandidaten laut Umfragen knapp vorne, was aus Marktsicht ambivalent ist. Zwar würde bei einer Kontrolle des Senats durch die Demokraten die Wahrscheinlichkeit eines neuen Konjunkturprogramms deutlich zunehmen, zugleich birgt dieses Szenario laut CMC aber auch das Risiko höherer Steuern in den USA.


   Gute Nachrichten von Unternehmensseite 

Gut sieht die Lage auf Unternehmensseite aus. Dialog Semiconductor steigen 3,8 Prozent nach Anhebung der Prognose. Der Chiphersteller rechnet nun im vierten Quartal mit einem Umsatz zwischen 436 und 441 Millionen Dollar nach bislang 380 bis 430 Millionen. Grund sei die höhere Nachfrage nach 5G-Smartphones und Tablets. Hauck & Aufhäuser hatte bereits die alte Prognose in einer Studie von Mitte November als stark bezeichnet.

Auch MLP gewinnen 1,7 Prozent nach einer erhöhten Prognose. Das vierte Quartal entwickelte sich hier trotz Coronakrise besser als erwartet. MLP rechnet daher mit einem Übertreffen der bisherigen Bandbreite beim EBIT.

Autozulieferer legen nach einer positiven Sektorstudie von JP Morgan kräftig zu. Continental steigen um 2,2 Prozent und Elringklinger um 4,2 Prozent.


   Reisebranche wieder im Plus 

Tui legen 2,9 Prozent zu. dank der Entscheidung der Bafin, dass Großaktionär Mordaschow kein Übernahmeangebot für den Reisekonzern abgeben muss, falls seine Beteiligung im Zuge der geplanten Kapitalerhöhung über die Schwelle von 30 Prozent steigen sollte. Damit kann er sich voll an der Erhöhung beteiligen. Mordaschow hält rund 25 Prozent der Aktien.

Fluglinien zeigen sich resistent gegen schlechte Nachrichten zu den Passagierzahlen im Dezember. Der Einbruch sollte eingepreist sein, heißt es im Handel. Ryanair musste einen Passagiereinbruch von 83 Prozent zum Vorjahr vermelden; die Aktien geben aber nur 0,7 Prozent nach. Wizz Air steigen sogar 0,3 Prozent trotz eines Passagierrückgangs von 80 Prozent.

Nordex steigen um 4,7 Prozent. Hier hat der norwegische Staatsfonds am Vorabend eine Aufstockung seines Anteils an dem Windanlagenbauer mitgeteilt.

Grenke AG geben indes 0,3 Prozent nach. Das Leasing-Neugeschäft belief sich 2020 auf knapp 2 Milliarden Euro und lag damit bei 71 Prozent des Vorjahreswerts. Angesichts der neuen Lockdowns ist die Entwicklung nicht schlecht.


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Aktienindex              zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.572,58   0,23     8,19       0,61 
Stoxx-50                3.134,38   0,32    10,11       0,88 
DAX                    13.759,69   0,24    32,95       0,30 
MDAX                   30.908,14  -0,14   -42,46       0,36 
TecDAX                  3.247,50   0,06     2,04       1,08 
SDAX                   14.922,84   0,48    72,01       1,07 
FTSE                    6.619,12   0,72    47,24       1,72 
CAC                     5.597,07   0,15     8,11       0,82 
 
Rentenmarkt              zuletzt         absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,60            0,01      -0,84 
US-Zehnjahresrendite        0,92            0,01      -1,76 
 
DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Mo, 17:22 Uhr  % YTD 
EUR/USD           1,2269     +0,15%     1,2251         1,2274  +3,0% 
EUR/JPY           126,27     -0,04%     126,32         126,57  +2,6% 
EUR/CHF           1,0797     +0,01%     1,0796         1,0799  +2,4% 
EUR/GBP           0,9037     +0,15%     0,9024         0,9031  +3,5% 
USD/JPY           102,92     -0,20%     103,12         103,12  -0,4% 
GBP/USD           1,3576     +0,00%     1,3576         1,3591  -0,6% 
USD/CNH           6,4496     -0,08%     6,4549         6,4533  -0,8% 
Bitcoin 
BTC/USD        31.267,75     -0,408  31.395,75      31.112,50  +6,8% 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settl.      +/- %        +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex          47,68      47,62      +0,1%           0,06  -1,7% 
Brent/ICE          50,96      51,09      -0,3%          -0,13  -1,5% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %        +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)     1.942,28   1.942,10      +0,0%          +0,18  +2,3% 
Silber (Spot)      27,35      27,28      +0,3%          +0,08  +3,6% 
Platin (Spot)   1.075,15   1.069,83      +0,5%          +5,33  +0,4% 
Kupfer-Future       3,59       3,55      +1,1%          +0,04  +2,2% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com


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January 05, 2021 03:38 ET (08:38 GMT)