Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Märkten hellt sich die Stimmung am Freitag zur Eröffnung auf. Der DAX gewinnt 0,5 Prozent auf 15.236 Punkte, und der Euro-Stoxx-50 zieht um 0,2 Prozent auf 4.004 Punkte an. Nachdem es vorbörslich zeitweise noch nach einer leichteren Eröffnung ausgesehen hatte, stützen nun gute Quartalszahlen die Stimmung. Gewinner sind zunächst die Bauwerte, deren Stoxx-Branchen-Index um 0,9 Prozent steigt. Herausragend sind hier Saint-Gobain mit einem Plus von 2,3 Prozent, nachdem der Baustoffkonzern den organischen Umsatz im ersten Quartal um 14 Prozent gesteigert hat und damit deutlich stärker als erwartet.

Im Stahlbereich überraschte Vallourec den Markt mit einer Gewinnprognose, die gut 20 Prozent über den bisherigen Markterwartungen liegt. Der Markt honoriert das mit einem fast zweistelligen Plus von 9,4 Prozent. Thyssen und Salzgitter können davon allerdings nicht profitieren, sie liegen wenig verändert im Markt.

Übergeordnet konzentriert sich der Handel erneut auf wenige ausgewählte Einzeltitel. "Es mangelt an positiven noch nicht eingepreisten Nachrichten, die zusätzliche Käufer anlocken könnten", sagt Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Er verweist auch auf den saisonalen Aspekt, weil der Mail als tendenziell schwächerer Börsenmonat gilt. Ein vorgezogenes "Sell in May" wurde bereits am Donnerstag für den Rücksetzer verantwortlich gemacht.

Der DAX profitiert vor allem von den Autoaktien, die nach dem jüngsten Schwächeanfall auf Erholungskurs liegen. VW, Daimler und BMW ziehen alle um 1 Prozent an.


   MTU überzeugt beim Cashflow - BASF holen auf 

Auch MTU legen um gut 1 Prozent zu. Im Vergleich zum corona-freien Vorjahresquartal brach der Umsatz zwar um 22 Prozent und der Nachsteuergewinn um 55 Prozent ein, allerdings konnte auch die Verschuldung um 14 Prozent gesenkt und der Cashflow sogar um 54 Prozent gesteigert werden. Da MTU den Ausblick bestätigt hat, sollte das die Aktien stützen. "Dazu hat die Societe Generale die Aktien von der Verkaufsliste genommen", so ein Händler. Damit dürften auch Shorts eingedeckt werden und zusätzlich stützen.

In der zweiten Reihe geben Wacker Chemie dagegen 0,6 Prozent ab. Zwar hat der Konzern gut verdient und die Prognose angehoben, Marktteilnehmer verfahren aber offensichtlich nach dem Motto "Sell on good News", wie schon am Donnerstag bei BASF. Deren aktuelles Minus von 3 Prozent liegt allerdings allein am Dividendenabschlag, bereinigt um diesen liegen BASF nun im Plus.


   Banken nach Zahlen im Minus - Schindler eine Etage höher 

Trotz weiterer guter Zahlen leiden auch ausgewählte Banken unter Gewinnmitnahmen: BBVA fallen um 0,9 Prozent und BNP um 1 Prozent, obwohl beide Finanzkonzerne im ersten Quartal mehr verdient haben als erwartet. Auch Erste Group geben nach ihren Zahlen um knapp ein Prozent nach. Dagegen setzen Deutsche Bank ihren Aufschwung mit einem Plus von einem halben Prozent fort.

Schindler steigen um 2,4 Prozent. Der Aufzugshersteller konnte den Umsatz im ersten Quartal um 6,3 Prozent und die Auftragseingänge sogar um 8 Prozent erhöhen. Damit erreichen Auftragseingang, Umsatz und EBIT ungefähr die Werte des ersten Quartals 2019 vor der Pandemie, teilte Schindler mit. Schindler bleibt gleichwohl vorsichtig: Der Konzern meint, das Umfeld bleibe herausfordernd, besonders aufgrund des starken Schweizer Frankens, steigender Rohstoffpreise und Preisdrucks.


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Aktienindex                 zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50              4.003,61   0,17     6,71      12,69 
Stoxx-50                   3.398,71   0,34    11,67       9,34 
DAX                       15.236,04   0,54    81,84      11,06 
MDAX                      32.823,31   0,21    67,25       6,58 
TecDAX                     3.502,07   0,37    12,97       9,00 
SDAX                      16.256,21   0,11    17,97      10,10 
FTSE                       6.983,10   0,31    21,62       7,75 
CAC                        6.311,89   0,15     9,32      13,70 
 
Rentenmarkt                 zuletzt         absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite         -0,20            0,00      -0,44 
US-Zehnjahresrendite           1,64            0,00      -1,04 
 
DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Do, 18:38 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,2103     -0,16%     1,2123         1,2116   -0,9% 
EUR/JPY           131,74     -0,24%     132,05         131,89   +4,5% 
EUR/CHF           1,1003     -0,14%     1,1018         1,1023   +1,8% 
EUR/GBP           0,8692     -0,02%     0,8694         0,8690   -2,7% 
USD/JPY           108,86     -0,07%     108,94         108,86   +5,4% 
GBP/USD           1,3924     -0,15%     1,3945         1,3944   +1,9% 
USD/CNH           6,4712     +0,11%     6,4638         6,4664   -0,5% 
Bitcoin 
BTC/USD        54.316,26      1,797  53.357,51      53.539,26  +87,0% 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settl.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          64,51      65,01      -0,8%          -0,50  +32,7% 
Brent/ICE          68,23      68,56      -0,5%          -0,33  +32,3% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.769,68   1.770,80      -0,1%          -1,12   -6,8% 
Silber (Spot)      25,91      26,09      -0,7%          -0,18   -1,8% 
Platin (Spot)   1.209,70   1.202,50      +0,6%          +7,20  +13,0% 
Kupfer-Future       4,50       4,49      +0,2%          +0,01  +27,8% 
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DJG/hru/cln

(END) Dow Jones Newswires

April 30, 2021 03:49 ET (07:49 GMT)