FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind mit Aufschlägen in den Handel am Dienstag gestartet. Die Vorgaben von der Wall Street mit neuen Rekordhochs werden im Handel positiv gewertet: Starke Gewinne von US-Banken und Konsumgüterherstellern haben die Sorgen der Anleger über höhere Inflation und Arbeitskräftemangel zunächst beruhigt. Stützend wirkt zudem die in Europa besser als im Vorfeld gedacht laufende Berichtssaison. Der DAX gewinnt 0,9 Prozent auf 15.735 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,7 Prozent auf 4.218 nach oben.

Die wichtige Frage, wie die Zentralbanken auf die steigenden Preise reagieren werden, dürfte in der zweiten Wochenhälfte geklärt werden. Der jüngste Zinsanstieg der kurzlaufenden britischen Staatsanleihen deutet darauf hin, dass Anleger davon ausgehen, die britische Notenbank könnte die Zinssätze bereits im November anheben. Anleger warten zudem auf die Stellungnahmen der Europäischen Zentralbank und der Bank of Japan, die beide in dieser Woche tagen.


   UBS mit besserem Ergebnis 

Gut kommen die Geschäftszahlen der Schweizer Bank UBS im Handel an. So stieg der Nettogewinn im dritten Quartal auf 2,28 Milliarden Dollar, Analysten hatten dagegen nur mit 1,4 Milliarden gerechnet. Zudem konnte die Kernkapitalquote auf 14,9 Prozent zulegen - verglichen mit 14,5 am Ende des Vorquartals. UBS gewinnen 0,8 Prozent.

Novartis steigen nach der Vorlage der Geschäftszahlen zum dritten Quartal um 1 Prozent. Positiv wird an der Börse zum einen die Entwicklung des Gewinns je Aktie gewertet, die nach Aussage der Jefferies-Analysten aufgrund der niedrigen operativen Ausgaben die Markterwartung um 4 Prozent übertroffen hat. Aber auch die Ankündigung der Schweizer, eine strategische Überprüfung ihrer Generikatochter Sandoz zu beginnen, um eine Wertmaximierung für die Aktionäre zu erreichen, dürfte positiv aufgenommen werden.

Das Geschäft bei Siltronic (+1,9%) brummt. Nach einem überzeugenden dritten Quartal hat das Unternehmen die Prognose angehoben. Ein solcher Schritt war zwar erwartet worden, allerdings nicht in diesem Ausmaß. So soll der Umsatz 2021 nun um gut 15 nach zuvor mindestens 10 Prozent steigen, hier hatten die Analysten der UBS mit 12 Prozent Plus gerechnet. Die EBITDA-Marge 2021 wird nun am oberen Rand der Spanne von 30 bis 32 Prozent erwartet.

Nach Drittquartalszahlen ziehen Kion um fast 6 Prozent an. Nach Einschätzung von Baader Helvea ist der Auftragseingang weit besser als erwartet ausgefallen. Daneben lägen die Ergebnisse über den Schätzungen. Das Unternehmen hat die Ziele für das laufende Jahr bestätigt.

Für die Aktie von Ceconomy geht es um 4,3 Prozent nach oben. Die vorläufigen Geschäftszahlen für 2020/21 haben im Ergebnis die Markterwartungen erfüllt. Die Analysten von Baader Helvea sehen in Ceconomy eine attraktive Geschichte, die auf starken Einzelhandelsmarken sowohl on- wie offline zurückgreifen könne.

Die Aktie der Deutschen Industrie REIT (DIR) schießt um 34 Prozent auf 23 Euro nach oben. "Die Prämie ist schon extrem hoch", so ein Aktienhändler. Hier werde versucht, die Aktionäre zum Andienen ihrer Aktien zu bewegen. Die niederländische CTP beabsichtige eine Bargegenleistung von 17,12 je DIR-Aktie anzubieten. Als freiwillige Gegenleistung nach Wahl wolle CTP fünf neue Aktien von CTP im Tausch für vier DIR-Aktien offerieren. Die Aktiengegenleistung biete bezogen auf die Schlusskurse von CTP und DIR vom Montag einen rechnerischen Gegenwert von 24,94 Euro je DIR-Aktie und damit eine Prämie von rund 48 Prozent.


   Pfeiffer haussieren nach Anhebung der Prognose 

Für die Aktie von Pfeiffer Vacuum geht es nach Anhebung der Prognose um 9 Prozent nach oben. Mit 211,50 Euro notierte die Aktie auf Allzeithoch. Das Geschäft profitiert aktuell von der guten Nachfrage der Halbleiterausrüster. Umsatz und EBIT übertrafen nach Aussage von Analysten im dritten Quartal die Markterwartung um gut 10 Prozent. Den Ausblick hob das Unternehmen an. Beim EBIT liege Pfeiffer in der Mitte der neuen Margenspanne leicht oberhalb der Markterwartung, heißt es.

"Solide wie erwartet", fasst ein Marktteilnehmer die Geschäftszahlen von Symrise zusammen. Nach bereits überzeugendem Zahlenausweis des Wettbewerbers Givaudan steigerte Symrise die Einnahmen im dritten Quartal um 10,6 Prozent auf 975 Millionen Euro. Hier liege der Konsens mit 963 knapp darunter, heißt es. Symrise zeigen sich im frühen Geschäft wenig bewegt.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %        absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.217,67      +0,7%          29,36     +18,7% 
Stoxx-50                3.662,90      +0,6%          23,30     +17,8% 
DAX                    15.735,25      +0,9%         136,02     +14,7% 
MDAX                   35.171,46      +0,9%         322,44     +14,2% 
TecDAX                  3.864,28      +1,0%          37,43     +20,3% 
SDAX                   17.049,34      +0,9%         158,99     +15,5% 
FTSE                    7.258,24      +0,5%          35,42     +11,8% 
CAC                     6.754,30      +0,6%          41,43     +21,7% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                   absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,11                     +0,01      +0,46 
US-Zehnjahresrendite        1,64                     +0,01      +0,72 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Di., 8:25 Uhr  Mo, 17:53    % YTD 
EUR/USD                   1,1600      -0,1%         1,1654     1,1613    -5,0% 
EUR/JPY                   132,27      +0,2%         132,36     132,02    +4,9% 
EUR/CHF                   1,0697      +0,2%         1,0675     1,0672    -1,1% 
EUR/GBP                   0,8425      -0,1%         0,8463     0,8428    -5,7% 
USD/JPY                   114,04      +0,3%         113,57     113,68   +10,4% 
GBP/USD                   1,3772      +0,0%         1,3772     1,3779    +0,8% 
USD/CNH (Offshore)        6,3808      -0,0%         6,3767     6,3821    -1,9% 
Bitcoin 
BTC/USD                62.472,75      -0,6%      61.934,51  63.503,76  +115,1% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.          +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  83,41      83,76          -0,4%      -0,35   +74,9% 
Brent/ICE                  85,69      85,99          -0,3%      -0,30   +69,0% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag          +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.801,25   1.807,79          -0,4%      -6,55    -5,1% 
Silber (Spot)              24,28      24,57          -1,2%      -0,29    -8,0% 
Platin (Spot)           1.054,70   1.061,99          -0,7%      -7,29    -1,5% 
Kupfer-Future               4,48       4,53          -1,1%      -0,05   +27,1% 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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October 26, 2021 04:07 ET (08:07 GMT)