Die sogenannten Target-Schulden nahmen im Dezember um rund 21 Milliarden Euro auf 515,97 Milliarden Euro zu, wie Daten der Banca d'Italia am Montag zeigten. Das ist seit Oktober der höchste Stand. Seit der Finanzkrise 2008 wird diese Kennziffer von Experten genau verfolgt. Denn steigende Verbindlichkeiten könnten Hinweise auf Kapitalabflüsse aus einem Land geben. Laut Europäischer Zentralbank (EZB) ist der Anstieg der Salden zuletzt aber vor allem durch die massiven Anleihekäufe der Währungshüter seit 2015 zu erklären.

Im Euro-Raum wird der gesamte grenzüberschreitende Banken-Zahlungsverkehr über das "Target2" genannte Verrechnungssystem abgewickelt. Die Salden zeigen die Verbindlichkeiten und Forderungen an, die bei den nationalen Notenbanken der 19 Mitgliedsländer dabei entstehen. Die Bundesbank war zuletzt der größte Gläubiger in dem System, die italienische Notenbank der größte Schuldner.