Italienischer Investor von UniCredit und Banco BPM sieht "strategischen Wert" in der Fusion

Ein italienischer Investor, der sowohl an UniCredit als auch an Banco BPM beteiligt ist, sagte am Mittwoch, dass eine Fusion zwischen den beiden Banken einen "strategischen Wert" hätte, die Entscheidung darüber aber beim Management und nicht bei den Aktionären liege.

Italiens zweitgrößte Bank UniCredit bereitete sich darauf vor, Anfang 2022 ein Übernahmeangebot für den drittgrößten Kreditgeber Banco BPM zu unterbreiten, bevor der Einmarsch Russlands in der Ukraine CEO Andrea Orcel dazu zwang, sich auf sein großes Russland-Engagement zu konzentrieren.

Quellen zufolge hatte Orcel kurz nach seinem Amtsantritt als UniCredit-CEO vor zwei Jahren ebenfalls versucht, die Banco BPM zu übernehmen, aber dann Gespräche mit der Regierung über eine mögliche Übernahme von Monte dei Paschi aufgenommen, die schließlich scheiterten.

Die Äußerungen von Fabrizio Palenzona, einem ehemaligen stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden von UniCredit, der am Dienstag zum Vorsitzenden der Bankenstiftung Fondazione CRT ernannt wurde, lenken die Aufmerksamkeit auf eine Verbindung, die weithin als das naheliegendste inländische Geschäft für UniCredit angesehen wird.

Fondazione CRT hält 1,9% an UniCredit und 1,8% an Banco BPM. Die Spekulationen über einen Deal sind in letzter Zeit wieder aufgeflammt, da der steigende Aktienkurs von UniCredit die Umtauschverhältnisse eines möglichen All-Share-Deals wieder auf das Niveau von vor einem Jahr gebracht hat.

Orcel hat durch umfangreiche Aktienrückkäufe den Aktienkurs von UniCredit in die Höhe getrieben.

Palenzona erzählte der Zeitung la Repubblica, dass der damalige UniCredit-Chef Alessandro Profumo ihn vor zwei Jahrzehnten geschickt hatte, um der Banco BPM ein freundliches Übernahmeangebot zu unterbreiten.

"Profumos Idee war es, UniCredit in der Lombardei zu stärken, wo das Unternehmen im Vergleich zu seinen Konkurrenten eine Lücke aufweist. Zwanzig Jahre später ist diese Lücke immer noch da, so dass der strategische Wert des Deals erhalten bleibt".

Die aus der Fusion der Mailänder BPM mit der in Verona ansässigen Banco Popolare hervorgegangene Banco BPM kontrolliert 12% des Bankenmarktes in der Lombardei, was dem doppelten Marktanteil von UniCredit entspricht.

Der Druck auf UniCredit nahm weiter zu, nachdem Intesa Sanpaolo 2020 die UBI, eine andere Bank aus dem Norden, übernommen hatte.