FRANKFURT (Dow Jones)---Freundlich sind Europas Börsen am Montag in den Handel gestartet. Positive Vorgaben von den asiatischen Handelsplätzen heben die Stimmung. In China trieben weitere Lockerungsmaßnahmen für die Kreditvergabe. Das Geschäft dürfte aber am Nachmittag deutlich ausdünnen, denn in den USA sind wegen des Feiertags "Labor Day" sämtliche Börsen geschlossen. Der DAX legt um 0,5 Prozent auf 15.925 Zähler zu, der Euro-Stoxx-50 um 0,8 Prozent auf 4.316 Punkte.

Techniker gehen jedoch skeptisch in den Monat: Im S&P-500 ist der September der statistisch einzige negative Monat des Börsenjahres. Seit 1928 fiel hier laut Berechnungen der Deutschen Bank ein durchschnittliches Minus von etwa einem Prozent an.

"Der Wochenschluss hat gezeigt, dass die Kraft für einen neuen Rekordversuch noch nicht ausreicht", sagt Marktanalyst Christoph Geyer. Und bei CMC Markets heißt es, erst ein deutlicher Anstieg des DAX über 16.200 Punkte würde die Situation aufhellen. Bis dahin drohe jederzeit ein neuerlicher Test der Tiefs bei 14.450 Punkten.


   Autos mit IAA im Fokus 

Im Fokus des deutschen Marktes stehen die Autowerte. Von der IAA in München werden im Tagesverlauf zahlreiche Statements von Herstellern und Zulieferern erwartet, besonders mit Blick auf bezahlbare E-Autos für den Massenmarkt. Den Herstellern war immer häufiger vorgeworfen worden, mit der Konzentration auf margenstarke Modelle für Spitzenverdiener die Verkehrswende zu bremsen. Selbst die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie, Hildegard Müller, warnte, dass Deutschland als Branchenstandort auf der Strecke bleiben könnte. Nur ein Grund dabei seien die extremen Energiekosten.

Der Chef von Auto-Zulieferer Bosch, Stefan Hartung, äußerte sich optimistischer, was jedoch im Handel als "Pfeifen im Walde" kritisiert wird. Schließlich gab Bosch gerade erst bekannt, in der Lidar-Entwicklung aufzugeben. Sie ist Grundlage für autonom fahrende Autos.

Aktuell zeigen sich die Auto-Aktien mit leichten Kursgewinnen. Mercedes sind stärkster Titel mit 1,2 Prozent Plus, VW könnten sich mit 0,5 Prozent Plus kaum erholen vom Kursrutsch am Freitag. Bei Zulieferer Continental geht es mit 1,4 Prozent nach oben.


   Index-Änderungen im Blick - Vonovia gesucht 

Zu den Gewinnern gehört auch Vonovia mit 1,9 Prozent Plus. Hier treibt die Hochstufung durch Morgan Stanley auf "Equalweight" von "Underweight". Der Rauswurf aus dem Euro-Stoxx-50-Index spielt indes keine Rolle. Im Handel heißt es, dass Index-Betreiber immer erst am Ende eines Trends reagierten. "Die Entscheidungen sind oft eher antizyklische Signale", kommentiert ein Händler. So hätten Vonovia wohl ihren zinsinduzierten Absturz hinter sich, der Markt blicke wieder positiv auf die Branche, wie die Hochstufung zeige.

Auch Siemens profitieren von einer Hochstufung durch Bernstein auf "Outperform" und legen um 1,2 Prozent zu.

Munich Re weisen nur ein mageres Plus von 0,1 Prozent trotz Aufnahme in den Stoxx-50-Index aus. Dieser sei erwartet worden, heißt es. Daneben steigen ING (+0,7%) auf, herausgenommen werden Adyen (+1,7%) und Kering (+0,9%).

Ferrari (+0,7%) und Saint-Gobain (+0,5%) steigen in den Euro-Stoxx-50 auf. Nokia (+1,8%) haben ihren Platz verteidigt. Das kommt sehr positiv an, da Nokia als Wackelkandidat galt.

Brenntag legen um 0,9 Prozent zu. Hier hat Großaktionär Klaus-Michael Kühne seine Beteiligung weiter aufgestockt auf nunmehr 10 Prozent. Im April hatte Kühne seine Beteiligung von gut 3 auf 5,18 Prozent erhöht.


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Aktienindex                zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50             4.315,79  +0,8%    33,15     +13,8% 
Stoxx-50                  3.999,31  +0,8%    31,59      +9,5% 
DAX                      15.925,15  +0,5%    84,81     +14,4% 
MDAX                     27.995,92  +0,7%   182,99     +11,5% 
TecDAX                    3.175,66  +0,5%    16,87      +8,7% 
SDAX                     13.398,37  +0,6%    74,16     +12,4% 
FTSE                      7.507,06  +0,6%    42,52      +0,2% 
CAC                       7.349,22  +0,7%    52,45     +13,5% 
 
Rentenmarkt                zuletzt         absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite         2,57           +0,02      -0,00 
 
DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Fr, 17:20 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0804        +0,3%     1,0775         1,0792   +0,9% 
EUR/JPY           157,96        +0,3%     157,53         157,76  +12,6% 
EUR/CHF           0,9544        +0,0%     0,9544         0,9555   -3,6% 
EUR/GBP           0,8556        -0,0%     0,8557         0,8561   -3,3% 
USD/JPY           146,23        -0,0%     146,23         146,19  +11,5% 
GBP/USD           1,2627        +0,3%     1,2591         1,2606   +4,4% 
USD/CNH           7,2679        -0,0%     7,2690         7,2737   +4,9% 
Bitcoin 
BTC/USD        25.969,74        +0,0%  25.968,39      25.839,91  +56,5% 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          85,52        85,55      -0,0%          -0,03   +9,2% 
Brent/ICE          88,57        88,55      +0,0%          +0,02   +7,9% 
GAS                       VT-Settlem.                   +/- EUR 
Dutch TTF          35,80        35,62      +0,5%          +0,18  -54,6% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.944,08     1.939,77      +0,2%          +4,31   +6,6% 
Silber (Spot)      24,13        24,18      -0,2%          -0,05   +0,7% 
Platin (Spot)     961,30       965,85      -0,5%          -4,55  -10,0% 
Kupfer-Future       3,82         3,83      -0,1%          -0,00   +0,1% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
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DJG/mod/cln

(END) Dow Jones Newswires

September 04, 2023 03:28 ET (07:28 GMT)