BERLIN (dpa-AFX) - Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) will mit einem "Bündnis für Arbeit" im Nahen Osten eine Bleibeperspektive für Syrien-Flüchtlinge schaffen. "Wir wollen 500 000 Arbeitsplätze für Flüchtlinge in Jordanien, dem Libanon und der Türkei schaffen", sagte Müller den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). Bis zur internationalen Syrien-Konferenz am 4. Februar in London wolle er möglichst viele internationale Geber für das Programm gewinnen.

Nach Müllers Vorstellungen könnten die Flüchtlinge etwa beim Bau ihrer Unterkünfte mitarbeiten, oder in der medizinischen Versorgung. Die Entlohnung läge bei 300 Euro im Monat - "davon könnten dort ganze Familien leben", sagte der Minister. Die Kosten lägen bei insgesamt zwei Milliarden Euro für 500 000 Menschen. Aus dem deutschen Entwicklungsetat stelle er eine Anschubfinanzierung von 200 Millionen Euro bereit.

"Die Menschen kommen nicht zu uns, wenn sie zu Hause eine Perspektive haben", sagte Müller zur Begründung. Das Entwicklungsministerium kann in diesem Jahr 7,41 Milliarden Euro ausgeben. Damit liegt das Budget um 850 Millionen Euro über dem Etat von 2015. Die zusätzlichen Mittel sind insbesondere für die Bekämpfung von Fluchtursachen gedacht./rh/DP/men