LONDON/PARIS (dpa-AFX) - Nach den geldpolitischen Beschlüssen der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag hat der EuroStoxx 50 sein zuvor moderates Plus merklich ausgebaut. In der Spitze ging es bis auf 3547,66 Zähler hoch, womit dem Leitindex der Eurozone weniger als 30 Zähler fehlten bis zu seinem im Juli erreichten Jahreshoch bei 3573,57 Punkten. Zuletzt gewann das Barometer 0,68 Prozent auf 3540,56 Punkte.

Die EZB zog alle Register und erfüllte die hohen Erwartungen der Anleger. Insbesondere stemmen sich Europas Währungshüter mit weiteren Anleihenkäufen gegen die Konjunkturschwäche. Zudem wurde der Strafzins für Bankeinlagen erhöht, zur Entlastung der Banken aber gleichzeitig ein Staffelzins eingeführt.

Das Anleihenkaufprogramm falle mit 20 Milliarden Euro zwar etwas geringer aus als von vielen erhofft, sagte Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Dass es schon ab November ein neues Programm gibt, sei jedoch ein deutliches Signal an die Märkte. "In den Banktürmen dürfte die Zinsentscheidung mit Wohlwollen aufgenommen werden", so Altmann.

In der Stoxx-600-Branchenübersicht rutschte der Bankensektor gleichwohl als zweitschwächster um fast 1 Prozent ab. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen nach dem zuletzt guten Lauf von Bank-Aktien. Im Eurostoxx waren ING das Schlusslicht mit einem Abschlag von mehr als 2 Prozent. Societe Generale und BNP Paribas verloren jeweils annähernd 2 Prozent, die italienische Intesa Sanpaolo nur 0,2 Prozent./ajx/jha/