BRÜSSEL (dpa-AFX) - Angesichts von Populismus und Globalisierungsängsten in Europa fordert die EU-Kommission neue Regeln für den Welthandel und eine gerechtere Verteilung von Wohlstand. "Europa muss dabei helfen, das globale Regelwerk neu zu schreiben, damit freier Handel fairer Handel wird", sagte Vizekommissionschef Frans Timmermans am Mittwoch in Brüssel. Nur so werde die Globalisierung auf Dauer tragbar und nur so werde sie allen Europäern nützen. Protektionismus oder ein einfaches "Weiter so" seien keine Lösung.

Die Kommission legte im Rahmen der EU-Reformdebatte ein Papier zu Vor- und Nachteilen der Globalisierung vor. Dabei unterstreicht sie, wie sehr die EU von dem weltumspannenden Wirtschaftssystem profitiert. Jede zusätzliche Milliarde Euro an Exporten schaffe in Europa 14 000 neue Jobs, preiswerte Produkte nützten gerade den ärmsten Haushalten. Doch könne Billigproduktion in Ländern mit niedrigeren Arbeits- und Umweltstandards auch zu Fabrikschließungen, Stellenabbau und Lohndruck in Europa führen, räumt die Kommission ein./vsr/DP/stb