WIESBADEN - Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte waren im Jahresdurchschnitt 2012 um 2,1 % höher als im Vorjahr. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, lag die Veränderungsrate 2011 bei + 5,7 %, 2010 hatte sie + 1,6 % betragen.
Den größten Einfluss auf die Jahresveränderungsrate der Erzeugerpreise hatte die Preisentwicklung der Energie: 2012 war Energie um 3,7 % teurer als 2011. Die Preise für Mineralölerzeugnisse nahmen um 7,0 % zu, die für Erdgas um 10,1 %. Dabei wurde Erdgas für Industriekunden um 13,8 % teurer, für Weiterverteiler stiegen die Preise um 9,4 % und für Haushalte um 5,6 %. Elektrischer Strom kostete durchschnittlich 2,8 % weniger als 2011. Während Haushalte für Strom jedoch 3,7 % mehr zahlen mussten, sanken die Preise für Weiterverteiler um 10,6 % gegenüber 2011.
Ohne Berücksichtigung der Energiepreise stiegen die Erzeugerpreise 2012 gegenüber dem Vorjahr um 1,3 % (2011 gegenüber 2010: + 3,5 %).
Die Preise für Vorleistungsgüter (Güter, die im Produktionsprozess verbraucht, verarbeitet oder umgewandelt werden) lagen im Jahresdurchschnitt 2012 um 0,6 % über denen des Vorjahres. Hier wirkten sich die Preissteigerungen für chemische Grundstoffe mit + 3,6 % am stärksten aus. Die Preise für Metalle hingegen waren im Jahresdurchschnitt um 3,0 % niedriger als 2011.
Verbrauchsgüterverteuerten sich im Jahresdurchschnitt um 2,7 % gegenüber 2011. Den höchsten Einfluss hatten hier die Preissteigerungen für Nahrungsmittel von 3,5 %. Zucker verteuerte sich gegenüber 2011 um 30,8 %, die Rindfleischpreise stiegen um 9,8 %, die für Schweinefleisch um 7,7 %.
Gebrauchsgüter waren im Jahresdurchschnitt 2012 um 1,7 % teurer als 2011, Investitionsgüter um 1,1 %.
Veränderungen im Dezember 2012
Im Dezember 2012 lag der Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte insgesamt um 1,5 % höher als im Dezember 2011. Gegenüber dem Vormonat November 2012 ging er um 0,3 % zurück.
Energiewar im Dezember 2012 um 1,8 % teurer als im Dezember 2011, gegenüber November 2012 sanken die Preise um 0,8 %.
Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise im Dezember 2012 um 1,5 % höher als im Dezember 2011. Gegenüber November 2012 erhöhten sie sich leicht um 0,1 %.
Die Preise für Erdgas lagen im Dezember 2012 um 4,3 % über dem Vorjahresstand, gegenüber November 2012 stiegen sie geringfügig um 0,1 %. Für elektrischen Strom waren die Preise im Durchschnitt 1,1 % niedriger als im Dezember 2011, gegenüber November 2012 sanken sie um 1,0 %.
Besondere Preisentwicklungen bei Energie im Dezember 2012 (in %)Veränderung 2012 zu 2011 | Veränderung Dezember 2012 zu Dezember 2011 | Veränderung Dezember 2012 zu November 2012 | |
Erdgas (Verteilung) | 10,1 | 4,3 | 0,1 |
darunter: | |||
für die Industrie | 13,8 | 6,3 | - 0,6 |
für Haushalte | 5,6 | 2,6 | ± 0,0 |
Mineralölerzeugnisse | 7,0 | 3,4 | - 2,4 |
darunter: | |||
Leichtes Heizöl | 9,7 | 1,2 | - 6,2 |
Dieselkraftstoff | 5,0 | 1,1 | - 2,9 |
Motorenbenzin | 5,8 | 3,2 | - 1,3 |
Flüssiggas als Kraft-oder Brennstoff | 8,8 | 27,9 | - 2,9 |
Elektrischer Strom | - 2,8 | - 1,1 | - 1,0 |
darunter: | |||
für Weiterverteiler | - 10,6 | - 8,6 | - 2,6 |
für Haushalte | 3,7 | 4,6 | ± 0,0 |
für gewerbliche Anlagen | 4,1 | 5,1 | ± 0,0 |
Vorleistungsgüter waren im Dezember 2012 um 1,3 % teurer als im Dezember 2011, gegenüber dem Vormonat sanken sie um 0,1 %. Chemische Grundstoffe kosteten 3,4 % mehr als im Dezember 2011 (- 0,4 % gegenüber November 2012). Die Preise für Metalle insgesamt stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat nur um 0,1 %. Walzstahl war gegenüber Dezember 2011 um 1,2 % billiger (- 0,4 % gegenüber November 2012). Futtermittel für Nutztiere hingegen kosteten 24,0 % mehr als im Dezember 2011 (+ 0,6 % gegenüber November 2012).
Die Preise für Verbrauchsgüter lagen im Dezember 2012 um 2,5 % über denen von Dezember 2011 (+ 0,1 % gegenüber November 2012). Nahrungsmittel waren 3,7 % teurer. Die Zuckerpreise lagen 11,4 % über dem Vorjahresmonat. Fleisch (ohne Geflügel) wies eine Jahresveränderungsrate von + 7,6 % aus, gegenüber dem Vormonat sanken die Preise um 2,1 %. Butter kostete 9,2 % weniger als im Dezember 2011.
Die Preise für Gebrauchsgüter waren im Dezember 2012 um 1,2 % höher als im Dezember 2011 (unverändert gegenüber November 2012), für Investitionsgüter lagen die Preise 1,0 % über denen des Vorjahresmonats (unverändert gegenüber November 2012).
Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte (Inlandsabsatz)- Deutschland -
Jahr / Monat | 2005 = 100 | Veränderung in % gegenüber | ||
Vorjahreszeitraum | Vormonat | |||
2011 | Dezember | 116,6 | 4,0 | - 0,4 |
2012 | Januar | 117,3 | 3,4 | 0,6 |
Februar | 117,8 | 3,2 | 0,4 | |
März | 118,5 | 3,3 | 0,6 | |
April | 118,7 | 2,4 | 0,2 | |
Mai | 118,3 | 2,1 | - 0,3 | |
Juni | 117,8 | 1,6 | - 0,4 | |
Juli | 117,8 | 0,9 | ± 0,0 | |
August | 118,4 | 1,6 | 0,5 | |
September | 118,8 | 1,7 | 0,3 | |
Oktober | 118,8 | 1,5 | 0,0 | |
November | 118,7 | 1,4 | - 0,1 | |
Dezember | 118,4 | 1,5 | - 0,3 | |
davon: | ||||
Vorleistungsgüter | 115,6 | 1,3 | - 0,1 | |
Investitionsgüter | 105,1 | 1,0 | ± 0,0 | |
Gebrauchsgüter | 110,5 | 1,2 | ± 0,0 | |
Verbrauchsgüter | 114,4 | 2,5 | 0,1 | |
Energie | 136,2 | 1,8 | - 0,8 |
Detaillierte Informationen zur Statistik der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte bietet die Fachserie 17, Reihe 2 "Erzeugerpreisindex gewerblicher Produkte". Basisdaten und lange Zeitreihen sind über die Tabelle Erzeugerpreise gewerblicher Produkte (61241-0004) in der Datenbank GENESIS-Onlineabrufbar.
Erzeugerpreise 2012: + 2,1 % gegenüber 2011 (PDF, 93KB, Datei ist nicht barrierefrei)
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