Kommentare, Einschätzungen und Entwicklungen zu Energiethemen, -versorgung und -sicherheit in Deutschland:


Naturschutzring (DNR): Wasserstoffgesetz riskiert Umwelteingriffe ohne Klimaschutz 

Der Deutsche Naturschutzring (DNR) sieht in dem Wasserstoffbeschleunigungsgesetz der Bundesregierung ein Gesetz, das niemand braucht und nicht mehr Klimaschutz bringt. "Mit dem Wasserstoffbeschleunigungsgesetz werden undifferenziert Vorhaben für überragend wichtig erklärt, ohne dass ihr Bedarf und Beitrag zu Klimaschutz sowie Versorgungssicherheit nachgewiesen wird", sagte der stellvertretende politische Geschäftsführer des DNR, Tobias Pforte-von Randow. Das Wirtschaftsministerium schere grünen und fossilen Wasserstoff sowie einfache Elektrolyseure und Terminals für hochgiftigen Ammoniak über einen Kamm. Für alle sollten die Öffentlichkeitsbeteiligung und der effektive Rechtsschutz massiv eingeschränkt werden. "In der Konsequenz verschärfen sich Zielkonflikte in der Wassernutzung sowie Risiken für menschliche Gesundheit und Natur. Das Gesetz ist ein Schaufensterprojekt, das massive Umwelteingriffe riskiert, ohne Klimaschutz zu fördern", kritisierte er.


BEE: Gesetz zum Wasserstoffhochlauf sollte breiter angewendet werden 

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) ist vom Gesetzentwurf zum Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur enttäuscht und fordert eine breitere Anwendung. Das Gesetz sieht vor, dass der Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur zukünftig im überragenden öffentlichen Interesse liegen soll. Es sei begrüßenswert, dass sich das Gesetz in seinem ersten Teil der Beschleunigung der Erzeugung und der Speicherung von Wasserstoff sowie dem Aufbau der Netzinfrastruktur zuwendet. Trotzdem bleibe der Anwendungsbereich des Entwurfs zu eng und schließt wichtige Energieträger und Infrastrukturen aus. "Ein zügiger und vor allem kosteneffizienter Wasserstoffhochlauf braucht mehr", so der Verband. So ist es zwar richtig, dass das Gesetz auch auf Anlagen zur Aufspaltung und zum Import von Ammoniak angewendet werden könne. Dennoch sollte Ammoniak dabei nicht alleine stehen. Das Gesetz sollte weitere Derivate, wie Methanol oder synthetisches Methan, berücksichtigen. Aus fachlicher Sicht gebe es keinen Grund, sie an dieser Stelle auszuschließen.


Verkauf neuer Heizungen bricht im ersten Quartal um 29 Prozent ein 

Der Absatz neuer Heizungen ist im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 29 Prozent zurückgegangen. Nach Angaben des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) brachen die Verkaufszahlen für Wärmepumpen um 52 Prozent ein, während der Verkauf von Ölheizungen um 33 Prozent gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres anstieg. "Mit dem rückläufigen Markt für Wärmepumpen rückt vor allem das von Industrie und Handwerk unterstützte Ziel der Bundesregierung von 500.000 Wärmepumpen in diesem Jahr in weite Ferne", warnte der Verband. Der BDH schätzt, dass im laufenden Jahr weniger als 200.000 Wärmepumpen abgesetzt werden. "Die aktuelle Marktentwicklung ist ein Rückschlag für die Wärmewende insgesamt", so der BDH.


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May 03, 2024 07:22 ET (11:22 GMT)