Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


   Italienische Region setzt Astrazeneca-Impfungen nach Todesfall aus 

Nach dem Tod eines Lehrers hat die italienische Region Piemont die Corona-Impfungen mit dem Präparat des Herstellers Astrazeneca ausgesetzt. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden starb der Mann am Sonntag in Biella, nachdem er am Vortag mit dem Astrazeneca-Vakzin geimpft wurde. Bis klar sei, ob es einen ursächlichen Zusammenhang zwischen dem Todesfall und der Impfung gebe, würden die Impfungen vorläufig gestoppt, sagte der Gesundheitsbeamte Luigi Genesio Icardi. Derweil trafen Beamte des Gesundheitsministeriums auf Sizilien ein, wo sie den Tod eines 43-jährigen Soldaten untersuchen wollen, der am Dienstag nach seiner Impfung gestorben war.


   Lauterbach fordert Schulstopp bis Ostern 

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat angesichts stark steigender Corona-Infektionszahlen ein Maßnahmenpaket gefordert, darunter einen Schulstopp bis Ostern. "Die dritte Welle rollt bereits seit zwei Wochen durch Deutschland", sagte Lauterbach der "Rheinischen Post" vom Montag. Um die Lage beherrschbar zu halten und die Krankenhäuser nicht zu überfordern, seien drei Maßnahmen erforderlich. "Erstens muss die bei der Ministerpräsidentenkonferenz beschlossene Notbremse konsequent gezogen werden, wenn in Regionen die Sieben-Tage-Inzidenz über 100 steigt", forderte Lauterbach. "Ich rechne damit, dass wir trotz bestehender Lockdown-Regelungen Anfang April bundesweit diese Marke reißen werden. Es darf keine lokalen Ausnahmen bei der Notbremse geben." Zudem müssten die Impfzentren konsequent die Erstimpfungen mit den Vakzinen von Biontech/Pfizer und Astrazeneca fortsetzen und die Prioritätsgruppen strikt einhalten. "Drittens bin ich für einen Schulstopp, weil die Virusmutationen sich insbesondere bei den Jüngeren rasant ausbreiten", sagte Lauterbach. "Ich appelliere an die Länder, alle Schulen bis Ostern wieder zu schließen, auch die Grundschulen."


   Franz. Staatssekretärin "sehr verärgert" über Astrazeneca-Lieferkürzungen 

Die französische Industriestaatsekretärin Agnès Pannier-Runacher hat sich "sehr verärgert" über die Ankündigung des Pharmakonzerns Astrazeneca gezeigt, die Lieferungen seines Impfstoffs an die EU nochmals drastisch zu kürzen. "Wenn man sich zur Lieferung einer bestimmten Menge verpflichtet, steht man in der Verantwortung", sagte sie am Sonntag dem Sender Radio J. Aufgabe der EU sei es nun, "den Vertrag durchzusetzen". Dass sich Astrazeneca nicht in der Lage sehe, seinen Lieferplan einzuhalten, erfülle sie mit "großem Unbehagen", sagte Pannier-Runacher. Entweder habe das Unternehmen im Vorfeld "seine Produktionskapazität übertrieben", oder es habe Impfdosen an Länder geliefert, an die "sie nicht hätten geliefert werden dürfen". Sie verwies in dem Zusammenhang auf 30 Millionen Astrazeneca-Dosen, die in den USA lagern, obwohl der Impfstoff dort noch gar nicht zugelassen ist.


   EVP-Fraktionschef Weber droht AstraZeneca mit EU-Exportstopp 

Nach der Ankündigung neuer Lieferkürzungen hat der Fraktionschef der konservativen EVP im EU-Parlament, Manfred Weber (CSU), dem Impfstoffhersteller Astrazeneca mit einem Exportstopp gedroht. "Es entsteht der Eindruck, dass andere Länder gegenüber der EU bevorzugt werden", sagte Weber der Welt am Sonntag. Solange Astrazeneca "nicht seine Zusagen erfülle, sollte die EU einen grundsätzlichen Exportstopp von in der EU produzierten Impfstoffdosen des Unternehmens verhängen", sagte Weber.


   Knapp 10.800 Corona-Neuinfektionen in Deutschland 

Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Sonntagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden in Deutschland 10.790 (Vorwoche: 8.103) neue Ansteckungsfälle registriert. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz stieg weiter auf 79,0 (66,1). Am Vortag hatte dieser Wert 76,1 betragen. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Infektionen in Deutschland seit Beginn der Pandemie erhöhte sich den Angaben zufolge auf 2.569.245. Laut RKI wurden zudem 70 (96) neue Todesfälle im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion binnen 24 Stunden registriert. Die Gesamtzahl der erfassten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich damit auf 73.371.


   Intensivmediziner und Pflegeexperten warnen vor Personalmangel 

Intensivmediziner und Pflegeexperten warnen vor einer massiven Verschärfung des Personalmangels auf den Intensivstationen. "Die Krise der deutschen Pflege hat sich durch die Corona-Pandemie jetzt noch einmal erheblich verschärft und wird sich weiter verschärfen", sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Montag. "Wir müssen die Flucht aus dem Pflegeberuf unbedingt stoppen", mahnte Marx. In der beginnenden dritten Welle der Corona-Pandemie hielten die Pflegenden derzeit aus Pflichtgefühl noch durch. Die Frage sei aber, was danach komme. Einer aktuellen Umfrage zufolge trage sich derzeit fast jeder dritte Pflegende mit dem Gedanken, aus dem Beruf auszusteigen.


   Norwegen untersucht weitere Blutgerinnsel-Fälle nach Astrazeneca-Impfung 

In Norwegen sind drei weitere schwere Fälle von Blutgerinnseln beziehungsweise Hirnblutungen nach Astrazeneca-Impfungen aufgetreten. Es sei aber nicht klar, ob die Impfung gegen das Coronavirus der Auslöser dafür gewesen sei, betonte die Gesundheitsbehörde am Samstag in Oslo. Jeder mit dem Astrazeneca-Vakzin Geimpfte im Alter unter 50 Jahre solle sich vorsichtshalber beim Arzt melden, wenn er sich unwohl fühle und nach dem Impfen große blaue Flecken entwickele. Die drei "schweren Fälle" von Blutgerinnseln beziehungsweise Hirnblutungen traten den Angaben zufolge bei jüngeren Menschen nach einer Impfung mit Astrazeneca auf. Die Betroffenen "werden im Krankenhaus behandelt".


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March 14, 2021 11:55 ET (15:55 GMT)