Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt steuert zu Wochenschluss gemäss den vorbörslichen Kursen auf eine freundliche Eröffnung zu. Die Entscheidung der US-Notenbank Fed vom Vortag für mehr Spielraum bei ihrem Inflationsziel stützt laut Händlern die Aktienmärkte. Denn damit sinke der Druck, nach einer Phase niedriger Inflation mit Zinserhöhungen gegenzusteuern.

Händler warnen vor der Hoffnung auf zu grosse Gewinne. Denn die Belastungsfaktoren bestünden weiter: Die Zahl der Corona-Neuinfektionen nimmt global weiter rasant zu und im Streit zwischen den USA und China stünden die Zeichen weiter auf Konfrontation und nicht auf Entspannung. Zudem gibt es Berichte über den bevorstehenden Rücktritt von Japans Regierungschef Shinzo Abe. Abe ist ein Befürworter der ultralockeren Geldpolitik Japans.

Der von der Bank Julius Bär vorbörslich berechnete SMI notiert um 08.15 Uhr 0,26 Prozent höher bei 10'266,68 Punkten. Dabei legen alle Blue Chips bis auf Alcon moderat zu.

Alcon werden 0,8 Prozent tiefer gestellt. Denn die Analysten von Société Générale haben ihren Daumen übet die Aktien des Augenheilspezialisten gesenkt. Das neue Votum "Sell" wird mit einem "enttäuschenden" Zweitquartals-Abschluss begründet. Die Gruppe war in allen Kategorien negativ von der Coronakrise betroffen.

Der Pharmakonzern Roche (Aktien: +0,7%) hat in den USA die Zulassung für einen neuen Tumor-Bluttest erhalten. Die beiden anderen Schwergewichte, Nestlé und Novartis, tendieren unauffällig.

Im breiteren Markt könnte sich ein Blick auf MCH lohnen. In der Auseinandersetzung um den Einstieg von James Murdoch bei der Basler Gruppe wehrt sich die Messebetreiberin gegen die Übernahmekommission (UEK). Sie legt Beschwerde gegen einen UEK-Entscheid bei der Finanzmarktaufsicht Finma ein. Diese hatte eine "Opting-up"-Klausel für nicht wirksam erklärt.

Mit Zahlen aufgewartet hat ferner die Immobilienfirma Zug Estates. Diese konnte sich den Folgen der Corona-Pandemie nicht ganz entziehen. Die Gewinnzahlen haben die Markterwartungen deutlich verfehlt.

ra/kw