PEKING/FRANKFURT (awp international) - Chinas Notenbank hat erneut mit einer begrenzten Zinssenkung auf die Wirtschaftsflaute reagiert. Der Zinssatz für ein Repogeschäft mit einer Laufzeit von sieben Tagen, mit dem sich chinesische Geschäftsbanken mit Zentralbankgeld versorgen können, sei um 0,05 Prozentpunkte auf 2,50 Prozent gesenkt worden, teilte die People's Bank of China am frühen Montagmorgen mit. Es ist das erste Mal seit 2015, dass der Zinssatz für die siebentägigen Repogeschäfte gesenkt wurde.

Die Senkung um 0,05 Punkte sei nicht mehr als ein "Tropfen auf den heissen Stein", kommentierte Analyst Miguel Chanco vom britischen Analysehaus Pantheon Macroeconomics die geldpolitische Massnahme. Er rechnet daher bis zum Jahresende mit einem weiteren Zinsschritt in dieser Grössenordnung. Darüber hinaus sei eine stärkere Zinssenkung im kommenden Jahr ein Stück weit wahrscheinlicher geworden, sagte Chanco.

Erst zu Beginn des Monats hatte die chinesische Notenbank den Finanzsektor des Landes mit einer etwas günstigeren Liquidität versorgt. Die Geldhäuser hatten in einem einjährigen Refinanzierungsgeschäft 400 Milliarden Yuan (etwa 50 Mrd Euro) erhalten, wobei der Zinssatz leicht um 0,05 Prozentpunkte auf 3,25 Prozent verringert wurde. Ökonomen sprachen von "minimalen" Zinsschritten der Notenbank zur Stützung der Konjunktur.

Im dritten Quartal war Chinas Wirtschaft um 6,0 Prozent gewachsen. Das ist das schwächste Wachstum seit fast 30 Jahren. Die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt leidet unter anderem unter den Folgen des Handelskonflikts mit den USA./jkr/jsl/mis