(Neu: Aussagen der Swiss-Re-Sprecherin, Aktienkurs, Analysten)

ZÜRICH (dpa-AFX) - Das japanische Beteiligungs- und Technologieunternehmen Softbank steigt nicht beim Schweizer Rückversicherungskonzern Swiss Re ein. Beide Parteien haben sich auf ein Ende der Gespräche über eine mögliche Minderheitsbeteiligung der Japaner geeinigt, wie die Swiss Re kurz und knapp am Montag in Zürich mitteilte. Zuletzt hatten bereits die Nachrichtenagentur Bloomberg und die Zeitung "Financial Times" über ein Aus der Gespräch berichtet.

Die Aktien von Swiss Re legten im frühen Handel um 0,9 Prozent zu und gehörten damit zu den größten Gewinnern im Schweizer Swiss Market Index (SMI). Allerdings hatten die Papiere in den vergangenen vier Wochen fast vier Prozent an Wert verloren. Softbank-Anteile gingen zum Wochenstart unverändert aus dem Handel.

Der Munich-Re-Konkurrent will seine Technologie-Strategie jetzt mit konzerneigenen Ressourcen sowie Partnerschaften verfolgen, hieß es. Dabei werde auch weiter die Zusammenarbeit mit Unternehmen des Softbank-Konzerns geprüft. Zu einer Minderheitsbeteiligung kommt es aber nicht. Damit war zu rechnen, nachdem es in Berichten geheißen hatte, dass die Japaner daran kein großes Interesse mehr haben.

Swiss Re bleibt einer Sprecherin zufolge im Hinblick auf Ankeraktionäre offen. Die Gesellschaft prüfe generell in allen Gesprächen mit Interessierten, ob eine wie auch immer gestaltete Kooperation Sinn mache.

Anfang Mai hatten bereits Gerüchte die Runde gemacht, wonach die Gespräche zu einer möglichen Minderheitsbeteiligung von Softbank an Swiss Re ins Stocken geraten seien. Die Unternehmen hielten sich aber dazu dazu noch bedeckt.

Für Analysten kommt das Scheitern der Gespräche daher nicht überraschend. Während Analyst Georg Marti von der Züricher Kantonalbank ohnehin die Logik für eine Minderheitsbeteiligung gefehlt hat, zeigte sich Stefan Schürmann von der Bank Vontobel enttäuscht. Swiss Re hätte mit Softbank einen freundlich gesinnten Aktionär an Bord geholt, den Zugang zum Boommarkt Asien verbessert und technologische Plattformen aus beiden Häusern einsetzen können. Schürmann geht davon aus, dass für Swiss Re nicht mehr viel von Softbank kommen wird.

Die beiden Unternehmen hatten im Februar mitgeteilt, über eine Partnerschaft verbunden mit einer Minderheitsbeteiligung von Softbank an der Swiss Re zu sprechen. Zunächst wurde über eine Beteiligung im Umfang von rund einem Drittel spekuliert, später war von einem Viertel die Rede. Anfang April ging die Swiss Re dann offiziell davon aus, dass sich Softbank mit höchstens 10 Prozent beteiligen und die Aktien dazu am Markt kaufen werde.

Für eine Kooperation hatte sich Swiss Re vor allem aufgrund des großen Kundenpotenzials der Firmen des japanischen Konglomerats interessiert. Softbank bekundete vor allem Interesse an den großen Datenmengen des Schweizer Rückversicherers./zb/mne/AWP/tav/she