VENLO (dpa-AFX) - Das Diagnostikunternehmen Qiagen profitiert in der aktuellen Corona-Pandemie von einer erhöhten Nachfrage nach seinen Testkits und entsprechenden Diagnostik-Plattformen. Der Umsatz legte zum Jahresstart um 7 Prozent auf rund 372 Millionen US-Dollar, wie das im MDax und an der Nasdaq notierte Unternehmen am Abend nach dem US-Börsenschluss in Venlo mitteilte. Zu konstanten Wechselkursen betrug das Plus neun Prozent.

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) stieg den endgültigen Zahlen zufolge noch deutlicher an, es legte um mehr als ein Viertel von 0,27 Dollar im Vorjahr auf 0,34 Dollar zu. Damit konnte Qiagen seine ursprünglichen Prognosen für das Quartal wie schon erwartet übertreffen - das Unternehmen hatte bereits Anfang April ein stärkeres Umsatz- und Ergebniswachstum in Aussicht gestellt. Unter dem Strich kletterte der Gewinn um 35 Prozent auf knapp 40 Millionen Dollar. "Die Ergebnisse des ersten Quartals spiegeln die sehr hohe Nachfrage nach Produkten für Covid-19-Tests wider, wodurch die schwächeren Trends in anderen Geschäftsbereichen mehr als ausgeglichen wurden", sagte Unternehmenschef Thierry Bernard laut Mitteilung.

Qiagen stockt derzeit wegen der weltweit stark gestiegen Nachfrage die Produktion seiner Testkits massiv auf. Zudem arbeite Qiagen daran, die Verfügbarkeit der für die Testkits notwendigen Instrumente zu erhöhen, hieß es weiter. Hierzu würden "erhebliche" Investitionen getätigt. Das Unternehmen hat neben den regulären Kits auch einen speziell auf das unternehmenseigene Diagnostikgerät QIAstat-Dx zugeschnittenen Schnelltest am Markt, für den das Unternehmen vor wenigen Wochen eine Notfallzulassung der US-Arzneimittelbehörde FDA erhielt.

Qiagen rechnet zwar damit, dass sich die Wachstumstrends aus der ersten Hälfte des Jahres 2020 im Gesamtjahr fortsetzen werden, hatte aber wegen der der im Zusammenhang mit Covid-19 bestehenden Unsicherheiten hinsichtlich Dauer und weiterer Ausbreitung der Pandemie den Ausblick für das Gesamtjahr am Vorabend zurückgezogen. Für das zweite Quartal erwartet das Management wegen der voraussichtlich anhaltend starken Nachfrage nach den Tests ein Nettoumsatzwachstum von mindestens zwölf Prozent. Das bereinigte EPS soll bei konstanten Wechselkursen auf mindestens 0,40 Dollar klettern./tav/he