Japan hebt den Ausnahmezustand auch in den restlichen Landesteilen auf.

Die Notmaßnahme sollte für Tokio und vier weitere Regionen am Montag beendet werden, wie Ministerpräsident Shinzo Abe mitteilte. Japan sei es gelungen, die Ausbreitung des Virus in weniger als zwei Monaten unter Kontrolle zu bringen. Der Ausnahmezustand könne aber wieder verhängt werden, wenn die Infektionszahlen wieder zunähmen. Am 14. Mai hatte die Regierung für den größten Teil des Landes die Kontaktsperren gelockert, die Hauptstadt und vier weitere Präfekturen aber noch unter Beobachtung belassen. Japan zählte dem Rundfunksender NHK zufolge zuletzt etwas mehr als 16.600 Infektionen und 839 Todesfälle. Damit konnte es die Epidemie stärker eindämmen als andere Länder.

Abe mahnt aber, dass es noch eine beträchtliche Zeit bis zur Rückkehr zu einem normalen Leben dauern werde. Die Pandemie hat die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt in eine schwere Rezession und Abes Popularität auf mehrjährige Tiefststände gestürzt. Der Regierungschef kündigte ein zweites Hilfspaket zur Unterstützung der Wirtschaft an, dass der Zeitung "Nikkei" zufolge ein Volumen von umgerechnet rund 850 Milliarden Euro haben und durch einen zweiten Nachtragshaushalt finanziert werden soll. Die Regierung hat bereits im vorigen Monat ein Konjunkturpaket über rund eine Billion Euro geschnürt. Beide Pakete zusammen würden die Gesamtausgaben im Kampf zur Bewältigung der Coronakrise auf etwa 40 Prozent des japanischen Bruttoinlandsprodukts nach oben treiben.