Bis 2022 sollen 30 Prozent der obersten 200 Führungskräfte weiblich sein - statt bislang rund 20 Prozent, teilte der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern am Mittwoch mit. Diese 200-köpfige Gruppe setzt sich zusammen aus dem Vorstand sowie den darunter angesiedelten strategischen Führungspositionen.

Im zwölfköpfigen Vorstand des Schweizer Konzerns befindet sich derzeit nur eine Frau: Beatrice Guillaume-Grabisch leitet das Personalressort. Die ehemalige Asien-Leiterin und frühere Finanzchefin Wan Ling Martello hat den Nahrungsmittelkonzern zum Jahresende verlassen. Sie galt als Anwärterin auf den Posten des Konzernchefs. Dieser ging jedoch an den ehemaligen Fresenius-Chef Mark Schneider.

Quer über alle Managementpositionen hin weg schneidet Nestle bei der Frauenquote besser ab: Der Frauenanteil bei Managementpositionen liegt hier aktuell bei 43 Prozent.

Das Thema sorgt in Europa wiederholt für Schlagzeilen. Für Aufsichtsräte gibt es in einigen Ländern bereits feste Frauenquoten - bei Vorständen ist das aber meist nicht der Fall. Einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zufolge lag der Frauenanteil in den Vorständen der 200 umsatzstärksten deutschen Unternehmen Ende 2018 bei rund zehn Prozent. In der Schweiz arbeitet das Parlament an einem Gesetz für eine Frauenquote für die Geschäftsleitung großer Firmen.