(Neu: Überarbeitete Fassung mit mehr Analystenkommentaren und neuem Kurs)

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Aussagen zur erwarteten Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr haben den schwer gebeutelten Aktien von Klöckner & Co am Dienstag kräftig Auftrieb beschert.

Am späteren Vormittag gewannen die Papiere 10,09 Prozent auf 6,82 Euro und übersprangen so erstmals wieder seit langem die 90-Tage-Linie. Diese bei aktuell etwas über 6,65 Euro liegende Trendlinie signalisiert charttechnisch interessierten Anlegern den mittelfristigen Trend der Aktie und wirkte bislang wie ein Deckel auf dem Aktienkurs. Der Weg bis zur 200-Tage-Linie für den langfristigen Trend, die aktuell bei knapp 8,20 Euro verläuft, könnte damit wieder frei sein.

"Die Aussagen zum Ausblick klingen recht optimistisch", kommentierte ein Händler und verwies auf die von dem Stahlhändler prognostizierte Wachstumsdynamik. Wegen voraussichtlich höherer Stahlpreise geht KlöCo für 2019 von einem "deutlichen Umsatzwachstum" aus. Zudem soll das operative Ergebnis (Ebitda) inklusive nicht weiter quantifizierter Effekte durch den Rechnungslegungsstandard IFRS 16 über den Vorjahreswert von 227 Millionen Euro steigen.

Im weiteren Tagesverlauf rechnet der Händler auch mit weiteren Aussagen zum ersten Quartal sowie entsprechenden Erklärungen, denn Mitte Februar hatte das KlöCo-Management bereits einen deutlichen Gewinnrückgang in diesem Zeitraum signalisiert. Das Ebitda im Auftaktquartal 2019 dürfte mit voraussichtlich 20 bis 30 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 56 Millionen Euro liegen, hatte es geheißen.

Damit impliziere das leicht über der Konsensschätzung liegende Ziel für 2019 eine starke zweite Jahreshälfte, schrieb Analyst Eugene King von der US-Bank Goldman Sachs. Er und auch die Analysten von Jefferies rechnen daher nun mit einem Anstieg der Konsensprognose.

Zudem hob Goldman-Experte King auch den Dividendenvorschlag von 0,30 Euro je Aktie hervor, der ebenfalls über den Erwartungen gelegen hatte. Während im Schnitt mit einer Dividende von 0,27 Euro je Anteilsschein gerechnet worden war, hatte er sogar nur 0,25 Euro je Aktie erwartet.

Nun bleibe für die nächste Zeit noch abzuwarten, ob womöglich Großaktionär Friedhelm Loh (Swoctem) den niedrigen Aktienkurs nutzen werde, um seinen etwas über 25-prozentigen Anteil weiter aufzustocken, sagte der Händler.

Die Papiere waren zu Jahresbeginn zurück auf 5,82 Euro gefallen und notierten damit so tief wie seit der Finanzkrise 2009 nicht mehr. Seither pendelten sie zwischen 6,0 und 6,6 Euro. Dank der vorgelegten Zahlen und vor allem wegen des Ausblicks könnten sie nach Ansicht des Händlers dort nun einen Boden gefunden haben./ck/elm/tav

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