NEUBIBERG (dpa-AFX) - Die Schwäche der chinesischen Wirtschaft zwingt den Chiphersteller Infineon zu einer Prognosesenkung für das laufende Geschäftsjahr. Hintergrund ist die nachlassende Nachfrage im Autogeschäft sowie in der Sparte PMM, in der unter anderem das Geschäft mit mobilen Endgeräten enthalten ist. Beides habe zu höheren Lagerbeständen geführt, teilte Infineon am Mittwoch in Neubiberg mit. Die Aktie sackte um mehr als 5 Prozent ab. Bereits zu den Erstquartalszahlen Anfang Februar hatte der Chipkonzern seine Aussichten für das Jahr gedämpft.

Das erwartete Wachstum in der zweiten Jahreshälfte dürfte geringer ausfallen, als saisonal üblich, hieß es. Infineon erwartet für das am 30. September endende Geschäftsjahr einen Umsatzanstieg von 7,6 Milliarden auf acht Milliarden Euro, plus oder minus 2 Prozent. Bislang war Infineon von einem Wachstum am untere Ende der Spanne von 9 bis 13 Prozent ausgegangen. Die operative Marge (Segmentergebnismarge) sieht Infineon von 17,8 auf 16 Prozent sinken. Bislang hatte Infineon 17,5 Prozent erwartet. die Prognose für das zweite Quartal bekräftigte Infineon.

Insbesondere habe sich der Rückgang des Autoabsatzes in China im Februar beschleunigt, erklärte Infineon. Dies habe für höhere Lagerbestände gesorgt. Ähnlich war die Situation bei PMM, auch hier seien die Bestände wegen einer mauen Nachfrage nach oben gegangen.

In der im vergangenen Jahr noch boomenden Halbleiterbranche hatte es in den vergangenen Monaten eine Reihe von negativen Signalen gegeben. Unternehmen zeigten sich pessimistischer für die Wachstumsaussichten im laufenden Jahr. Dabei belastet die Konzerne unter anderem die Wachstumsschwäche in China. Vor allem im Autogeschäft sowie bei Smartphones zeigten sich Rückgänge, was die Zulieferer belastete. Auch der Chef des Lichtkonzerns Osram, Olaf Berlien, hatte kürzlich ein dickes Fragezeichen hinter die Prognose des stark in der Autoindustrie engagierten Unternehmens gemacht./nas/jha/