DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Persil-, Loctite- und Schwarzkopf-Hersteller Henkel bekommt Gegenwind vom starken Euro und den gestiegenen Rohstoffpreisen. Beim Umsatz trat der international breit aufgestellte Konzern im zweiten Quartal mehr oder weniger auf der Stelle, auch das Ergebnis wurde belastet. Seine Prognose für das Gesamtjahr passte Henkel an.

Wie der Konzern am Donnerstag mitteilte, wird das bereinigte Ergebnis je Aktie in diesem Jahr voraussichtlich nur noch um 3 bis 6 Prozent zulegen und nicht mehr wie bisher erwartet um 5 bis 8 Prozent. Dafür traut sich Henkel bei der operativen Marge dank guter Kostenkontrolle nun etwas mehr zu, auch die Umsatzprognose behielt der Konzern bei.

Die Aktie gab im frühen Handel um über 3 Prozent nach. Händlern zufolge zeigt die gesenkte Gewinnprognose, wie schwierig es ist, höhere Kosten an die Kunden weiterzugeben. Der harte Verdrängungswettbewerb, den Henkel sich mit seinen Konkurrenten liefert, macht dies vor allem bei Kosmetikprodukten oder Wasch- und Reinigungsmitteln fast unmöglich.

Im Vorfeld hatten sich viele Analysten aber mehr um die Umsatzentwicklung gesorgt, und hier schlug sich Henkel trotz allem besser als erwartet. Zwischen April und Juni stieg der Konzernumsatz um 0,9 Prozent auf 5,14 Milliarden Euro. Der starke Euro schmälerte die Erlöse dabei um 310 Millionen Euro. Organisch - also ohne Währungseffekte sowie den den Effekt aus Zu- und Verkäufen, belief sich das Plus auf 3,5 Prozent, was etwas mehr war als Analysten im Schnitt berechnet hatten. Für das Gesamtjahr traut sich Henkel weiterhin ein organisches Umsatzplus von 2 bis 4 Prozent zu.

Eine starke Nachfrage aus der Industrie half vor allem dem wichtigen Klebstoffgeschäft auf die Sprünge, auf das etwa die Hälfte des Umsatzes entfällt. Die Kleber von Henkel werden in Tablets oder Smartphones, bei Verpackungen oder auch am Bau benutzt. Die Waschmittelsparte sowie die Kosmetik erholten sich ebenfalls wieder. Die beiden Töchter hatten im ersten Quartal noch mit den Folgen von Lieferengpässen in den USA zu kämpfen gehabt. Inzwischen hat sich die Lage aber wieder normalisiert.

Das um Restrukturierungskosten und Einmalaufwendungen bereinigte operative Ergebnis (Ebit) legte im Quartal um 1,8 Prozent auf 926 Millionen Euro zu. Die entsprechende Marge stieg auf 18 Prozent. Diesen Wert will der Konzern nun auch im Gesamtjahr erreichen. Bislang wurden für 2018 über 17,5 Prozent in Aussicht gestellt. Unter dem Strich sank der auf die Anteilseigner entfallende Gewinn um 4,2 Prozent auf 598 Millionen Euro./she/men/stk