Zürich (awp) - Der Aromen- und Duftstoffhersteller Givaudan publiziert am Freitag, 24. Januar, die Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2019. Zum AWP-Konsens haben insgesamt 15 Analysten beigetragen.

2019E
(in Mio Fr.)         AWP-Konsens      2018A   

Umsatz                  6'224         5'527 
- Riechstoffe           2'804         2'525 
- Aromen                3'420         3'002  
EBITDA                  1'300         1'145
EBITDA-Marge (in %)      20,9          20,7
Reingewinn                734           663  

(in Fr.)
Gewinn je Aktie         63,27         60,00

FOKUS: Der Branchenprimus dürfte 2019 einmal mehr deutlich gewachsen sein. Allerdings erwarten Analysten, dass die Wachstumsdynamik aufgrund der schwierigeren Vergleichszahlen im Schlussquartal etwas nachgelassen hat. Dennoch rechnen die Experten damit, dass die Genfer 2019 ein organisches Wachstum über der mittelfristigen Zielbandbreite von 4 bis 5 erreicht haben.

Dabei wird das Unternehmen auch im vierten Quartal Preiserhöhungen vorgenommen haben, um den markant gestiegenen Rohstoffkosten zu begegnen. Und wieder haben wohl Akquisitionen stark zum Wachstum beigetragen. Vor allem Naturex als die grösste Übernahme aber auch diverse weitere Zukäufe dürften einen zusätzlichen Schub gegeben haben. Mit Blick auf die Wechselkurse erwarten Experten einen leicht negativen Effekt.

Bei der Profitabilität gehen die Meinungen der Analysten etwas auseinander. Während ein Teil der Analysten aufgrund der höheren Rohmaterialkosten und des Verwässerungseffekts durch die Naturex-Übernahme mit einer EBITDA-Marge unter Vorjahr rechnen, gehen andere Experten von Werten darüber aus. Allgemein wird eine genaue Prognose hier durch die Vielzahl der Faktoren erschwert. So dürften neben der Rohmaterialsituation und den Übernahmen auch die Kosten bzw. Einsparungen des Sparprogramms GBS (Givaudan Business Solutions) die Profitabilität beeinflusst haben.

Mit Blick auf das laufende Jahr wird allgemein angenommen, dass Druck durch steigende Rohstoffkosten nachlassen wird. Auch dürfte Givaudan 2020 Preiserhöhungen konsequent durchsetzen. Zudem werden Fortschritte bei der Naturex-Integration erwartet.

ZIELE: Eine konkrete Guidance zu den anstehenden Ergebnissen gab das Genfer Unternehmen wie üblich nicht. Zuletzt bestätig wurden aber die Mittelfristziele. Demnach erwartet Givaudan bis 2020 weiterhin ein organisches Wachstum von jährlich 4 bis 5 Prozent sowie eine Free-Cashflow-Rendite, die gemessen an den Verkäufen in der Bandbreite von 12 bis 17 Prozent liegt.

Im Rahmen der Strategie 2020 sollen auch Zukäufe weiterhin eine wichtig Rolle spielen. So ist der Aromen- und Duftstoffhersteller auf künftig bestrebt, "durch gezielte Akquisitionen Wert zu schaffen", wie es im Zuge der Neun-Monats-Ergebnisse 2019 hiess.

PRO MEMORIA: So vermeldeten die Genfer denn auch im Schlussquartal 2019 weitere Übernahmen. Zuletzt kam es Ende November zur Übernahme des Kosmetikgeschäfts des italienischen Unternehmens Indena. Damit will Givaudan das Active-Beauty-Geschäft weiter ausbauen. Die Transaktion soll im laufenden ersten Quartal 2020 zum Abschluss kommen. Im Geschäftsergebnis 2018 hätte sich der Umsatzbeitrag auf Pro-forma-Basis auf rund 8 Millionen Euro belaufen, wie es hiess.

Davor machte Givaudan den Erwerb US-Unternehmens Ungerer & Company publik. Mit der Übernahme würden die Fähigkeiten und die Führungsrolle von Spezialitäten-Ingredienzien im schnell wachsenden lokalen und regionalen Kundensegment gestärkt, teilte das Unternehmen damals mit. Den Umsatzbeitrag auf einer Pro-forma-Basis für 2018 berechnet Givaudan auf rund 250 Millionen US-Dollar.

Ende August gab das Unternehmen zudem bekannt, dass alle Verhandlungen zu Preisweitergaben an die Kunden abgeschlossen seien. Dies ermögliche eine Kompensation des Anstiegs der Rohstoffpreise für die Jahre 2019 und 2020, hiess es. Zu beachten gilt es allerdings, dass sich mit den steigenden Rohmaterialkosten trotz der Preiserhöhungen die Gewinnmargen verwässern, wie auch Givaudan-CEO Gilles Andrier betonte.

AKTIENKURS: Die Entwicklung der Givaudan-Aktien zeigt auch im neuen Jahr steil nach oben. Am Mittwoch erreichten sie bei 3'133 Franken ein neues Allzeithoch. Im vergangenen Jahr 2019 legten die Titel wie auch der Gesamtmarkt stark zu. Zum Jahresende stand ein Plus von über 33 Prozent zu Buche.

Homepage: www.givaudan.com

jl/an