FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein optimistischerer Geschäftsausblick von Evotec hat die Aktien des Biotech-Unternehmens am Mittwoch auf einen Höchststand seit 2001 getrieben. Am Vormittag rückten sie in der Spitze bis auf 14,945 Euro vor. Zuletzt notierten sie noch 2,98 Prozent höher bei 14,84 Euro und führten damit den Technologiewerte-Index TecDax an.

Evotec brachte nun die Übernahme des US-Konkurrenten Aptuit unter Dach und Fach und rechnet bereits im laufenden Jahr mit einem positiven Beitrag. Die Hamburger peilen 2017 ein Umsatzplus von mehr als 40 Prozent an, nach bisher 15 Prozent. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll um mehr als 50 Prozent steigen. Hier hatte Evotec bisher von einem "signifikanten Anstieg" gesprochen.

Diese positiven Gewinnerwartungen passen zu dem, was Deutsche-Bank-Analyst Falko Friedrichs vor eineinhalb Wochen in Aussicht stellte. Er sagte dem Unternehmen in einer Studie eine glänzende Zukunft voraus - nicht zuletzt wegen des Zukaufs von Aptuit. Friedrichs hatte seine Ergebnisschätzungen je Aktie für die Jahre ab 2018 um bis zu 70 Prozent angehoben und den Papieren wegen attraktiver Bewertung eine Kaufempfehlung ausgesprochen. Das Kursziel sah er bei 16 Euro.

Nachdem es Mitte Juni zu Gewinnmitnahmen gekommen war, sind die Papiere allein an den vergangenen acht Handelstagen um 22 Prozent gestiegen. Sie hatten dabei unter anderem von der Deutsche-Bank-Studie sowie positiv aufgenommenen Halbjahreszahlen profitiert. Im bisherigen Jahresverlauf hat sich der Aktienkurs mittlerweile in etwa verdoppelt, was hinter den Aktien des LED-Industrieausrüsters Aixtron den zweiten Platz im TecDax bedeutet. Auf Sicht von zwölf Monaten ging es für Evotec sogar um mehr als 230 Prozent nach oben./tih/mis/stb