FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Donnerstag nach robusten deutschen Industriedaten gestiegen. Die Gemeinschaftswährung kostete im Mittagshandel 1,17 US-Dollar und damit etwa einen halben Cent mehr als am frühen Morgen. Der amerikanische Dollar tendierte dagegen zu vielen Währungen etwas schwächer. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Euro-Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,1642 Dollar festgesetzt.

Beflügelt wurde der Euro zum einen durch Konjunkturdaten aus Deutschland. So hat die deutsche Industrie im Mai erstmals in diesem Jahr mehr Aufträge erhalten als im Vormonat. Ing-Diba-Chefökonom Carsten Brzeski sprach von einem Lebenszeichen für den deutschen Aufschwung, nachdem Konjunkturdaten in den vergangenen Monaten oft schwach ausgefallen waren. "Vorausgesetzt der Handelsstreit eskaliert nicht weiter, wird das deutsche Wachstum im zweiten Halbjahr wieder etwas an Schwung gewinnen", sagte Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank.

Zum anderen profitierte der Euro von Hinweisen auf die künftige Geldpolitik im Währungsraum. Am Mittwochabend hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, dass nach Einschätzung einiger nicht genannter EZB-Vertreter die Leitzinsen bereits im September oder im Oktober 2019 angehoben werden könnten. Bisher hatten viele Marktteilnehmer einen späteren Termin ins Auge gefasst. Aktuell sichert die EZB zu, ihre Leitzinsen über den Sommer 2019 hinweg konstant zu halten.

Am Nachmittag stehen in den USA Zahlen vom Arbeitsmarkt und der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor an. Am Abend veröffentlicht die US-Notenbank Fed ihr Protokoll zur jüngsten Zinssitzung. Beobachter erhoffen sich Hinweise auf die künftige Geldpolitik der Fed./bgf/jkr/jha/