FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien der Halbleiterbranche sind am Mittwoch von gut aufgenommenen Resultaten des Branchenausrüsters ASML und der Hoffnung auf eine schnellere Vorstellung eines 5G-iPhones durch Apple angetrieben worden. Infineon etwa rückten im Dax um 1,9 Prozent vor auf ein Hoch seit Anfang September. Der Index der europäischen Technologiewerte war mit einem Anstieg von 0,8 Prozent vorne dabei in der europäischen Branchenwertung.

Im weiteren Branchenumfeld stiegen STMicroelectronics in Paris um 2,4 Prozent und AMS in Zürich um 4 Prozent. Noch deutlicher nach oben ging es im MDax für den Waferhersteller und Branchenzulieferer Siltronic, dessen Aktien um 6 Prozent auf 91,84 Euro anzogen. Sie steuern damit auf einen Test der exponenziellen 200-Tage-Linie zu, die Anleger als Indiz für den längerfristigen Trend betrachten. Derzeit verläuft diese bei 93,74 Euro.

Ermutigend wirkte, dass der Umsatzrückgang von ASML im ersten Quartal nicht ganz so stark ausfiel wie zuvor vom Chipindustrie-Ausrüster prognostiziert. Börsianer sahen darin ein Indiz, dass es in der Branche besser läuft als befürchtet. Laut Analyst Tan Jun Zhang von CFRA signalisiert der daraufhin bestätigte Jahresausblick von ASML, dass eine Erholung der Branche in Sicht ist. ASML rückten in Amsterdam um 2,65 Prozent vor.

Außerdem sorgte der beigelegte Patentstreit zwischen Apple und Qualcomm für etwas Euphorie: Börsianern zufolge erhöht dies die Chance, dass Apple schneller mit einem neuen iPhone für das 5G-Netz an den Start gehen wird. Im Zuge der Einigung wird Apple nun bei seinen Smartphones der nächsten Generation auf Modemchips von Qualcomm statt wie geplant Intel zurückgreifen. Intel hatte diese bisher erst für 2020 in Aussicht gestellt. Damit hätte Apple ein Verzug gegenüber der Konkurrenz mit Qualcomm-Chips gedroht.

Gut an kam in der allgemeinen Technologiebranche auch, dass der schwedische Netzwerkausrüster Ericsson im ersten Quartal von der wachsenden Nachfrage nach 5G-Mobilfunktechnik profitierte. Die Ericsson-Aktien kletterten in Stockholm um mehr als 3 Prozent./tih/gl/jha/