(Im ersten Satz des dritten Absatzes muss es 52 rpt 52 Gigawatt heißen.)

BERLIN (dpa-AFX) - In der Corona-Krise fordert die Energiebranche dringend, den drohenden Förderstopp für neue Solaranlagen abzuwenden und den sogenannten Solardeckel aufzuheben. In einem offenen Brief bitten betroffene Unternehmen Kanzlerin Angela Merkel (CDU), sich dafür einzusetzen, dass das Gesetzgebungsverfahren "umgehend eingeleitet" und vor der Sommerpause abgeschlossen wird.

"Der durch den Solardeckel ausgelöste Förderstopp wird voraussichtlich bereits während der parlamentarischen Sommerpause erreicht", heißt es in dem Schreiben. Das würde die Nachfrage nach Solardächern "weitgehend zum Erliegen bringen".

Die Abschaffung des Solardeckels - einem Förderstopp bei 52 Gigawatt installierter Leistung in Deutschland - ist in der schwarz-roten Koalition eigentlich beschlossene Sache. Weil Union, SPD und die Länder sich aber noch nicht auf Mindestabstandsregeln für Windräder einigen konnten, ist die Gesetzesänderung noch nicht auf dem Weg.

Die Branche klagt bereits über ausbleibende Investitionen und Finanzierungen, weil der Förderstopp näher rücke. Nur mit einer Aufhebung des Deckels könne die Branche "ihren Beitrag zur Bewältigung der Corona- und der Klimakrise leisten", heißt es.

Auch Ökostrom-Verbände aus Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen hatten sich an die Politik gewandt und Bundestagsabgeordnete aufgefordert, trotz der Corona-Krise eine parlamentarische Gesetzesinitiative zu starten.

Nachdem vor rund zwei Wochen erneut Koalitionsgespräche zum Ökostrom-Ausbau gescheitert waren, hatten Bund und Länder sich auf eine gemeinsame Arbeitsgruppe verständigt, die den Durchbruch bringen soll. Ein Sitzungstermin ist noch nicht bekannt. Um das Ziel von 65 Prozent Ökostrom bis 2030 zu erreichen, müssen Wind- und Solaranlagen deutlich stärker ausgebaut werden als zuletzt./ted/DP/mis