"Diese Frage wird im Zuge der mit Innogy vereinbarten Zusammenarbeit bei der Integrationsplanung erörtert und beantwortet", sagte ein E.ON-Sprecher am Freitag. Bislang sei dazu keine Entscheidung getroffen. Innogy-Chef Uwe Tigges hatte zuvor in einem Brief an die Mitarbeiter Hoffnungen genährt, dass der Markenname nach der Zerschlagung seines Konzerns nicht untergehen wird. Markenexperten zufolge ist der Wert des Namens nicht unerheblich.

E.ON hat mit RWE die Zerschlagung von Innogy vereinbart. Innogy hatte sich am Mittwoch sowohl mit der Mutter RWE als auch mit E.ON auf das Integrationsverfahren geeinigt. Danach sollen alle Mitarbeiter fair und möglichst gleich behandelt werden. Tigges hatte sich danach in einem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Brief an die Beschäftigten gewandt: "E.ON erkennt an, dass wir bei Innogy in einigen Bereichen erfolgreicher sind und will dem Rechnung tragen." Dahinter stecke die Überzeugung, dass nur durch Kombination der Stärken von Innogy und E.ON ein Unternehmen entstehe, das deutlich schlagkräftiger sei als die Summe seiner Einzelteile. "In diesem Zusammenhang wird auch geprüft, ob unsere Marke Innogy nach der Integration bestehen bleibt."

Die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" hatte zuerst aus diesem Brief zitiert.

WERBEEXPERTEN SEHEN INNOGY ALS MARKE MIT MILLIARDENWERT

Viele Innogy-Mitarbeiter sind stolz auf den noch jungen Konzern, der schon bald Geschichte sein wird. Mit dem Erhalt des Namens Innogy würde E.ON ein Zeichen der Wertschätzung setzen. Das könnte sich am Ende auch für E.ON finanziell lohnen. Innogy hatte sich die Markeneinführung nach eigenen Angaben einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag gekostet. Die Werbeexperten von Brand Finance haben den Wert der Marke auf umgerechnet 3,3 Milliarden Euro beziffert.

E.ON und RWE wollen Innogy bis Ende 2019 untereinander aufteilen. E.ON soll das Netz- und Vertriebsgeschäft von Innogy übernehmen, RWE das Ökostromgeschäft von Innogy und von E.ON. (Full Story). RWE hatte Innogy im Herbst 2016 mit viel Werbeaufwand an die Börse gebracht. Neben bunten Plakataktionen liefen Werbesprüche wie "Energie wird Innogy" im Radio rauf und runter.