Basel (awp) - Der Appetit des Singapurer Staatsfonds auf die Aktien des Reisedetailhändlers Dufry ist offenbar definitiv wiedererwacht. Die Government of Singapore Investment Corporation (GIC) hat ihren Anteil am Unternehmen zuletzt weiter aufgebaut.

Hatte die GIC per 6. September noch eine Beteiligung von 3,12 Prozent an Dufry gemeldet, waren es einen Tag später bereits 3,50 Prozent, wie am Donnerstag aus einer Pflichtmitteilung an die Schweizer Börse hervorging. Damit ist der altbekannte Investor definitiv wieder zurück bei Dufry.

Denn der gewichtige Staatsfonds gehörte noch bis im vergangenen Jahr zu den wichtigsten Dufry-Aktionären. Zusammen mit dem ebenfalls aus Singapur stammenden Staatsfonds Temasek und dem katarischen Staatsfonds QIA trug GIC im Jahr 2015 eine milliardenschwere Kapitalerhöhung zu wesentlichen Teilen. Der Anteil von GIC an Dufry lag in der Folge bei knapp 8 Prozent.

Vor über einem Jahr ausgestiegen

Im April 2017 dann zog sich GIC bei Dufry zurück und verkaufte, wie Temasek, sein Aktienpaket an HNA. Der finanziell angeschlagene chinesische Mischkonzern baute seine Beteiligung dann auf zuletzt gemeldete 20,9 Prozent aus.

Der Singapurer Staatsfonds hat einen mutmasslich guten Schnitt gemacht. Denn zum Zeitpunkt des Ausstiegs kosteten die Dufry-Papiere rund 30 Prozent mehr als heute. Und Händler spekulieren bereits über einen weiteren Beteiligungsausbau und eine mögliche Rückkehr des zweiten Singapurer Staatsfonds Temasek.

Von der Beteiligungsnahme geht durchaus eine Signalwirkung für die Börse aus. Bis um 09.45 Uhr klettern die Dufry-Titel um 0,9 Prozent auf 117,25 Franken, während der Gesamtmarkt, gemessen am breiten SPI, um 0,15 Prozent zulegt.

ra/mk