BERLIN (dpa-AFX) - Die Bundesbürger sehen Enteignungen von Wohnungsunternehmen sowie das Instrument des Mietendeckels einer Umfrage zufolge kritisch. Mehr als 63 Prozent der Befragten antwortete auf die Frage, ob Enteignungen privater Wohnungsunternehmen ein adäquates Mittel sei, um neuen Wohnraum zu schaffen, mit "Nein, auf keinen Fall" oder "eher nein". Mehr als 2500 Menschen hatten an der Online-Umfrage des Instituts Civey teilgenommen, die der Branchenverband Zentraler Immobilienausschuss (ZIA) in Auftrag gegeben hatte. 28 Prozent hielten Enteignungen hingegen für zielführend, um neuen Wohnraum zu schaffen.

Beim Thema Mietendeckel, bei dem die Mieten für einen festgelegten Zeitraum nicht steigen dürfen, sind die Befragten gespaltener. Rund 46 Prozent glaubten, dass das politische Instrument zu weniger Investitionen führe. Knapp 34 Prozent glaubten das Gegenteil.

Dem Staat traute rund ein Drittel der Befragten zu, effizienter und schneller Wohnungen bauen zu können als private Unternehmen. Mehr als die Hälfte wiederum sah das anders.

Der Berliner Senat hatte sich in der vergangenen Woche auf Eckpunkte für einen Mietendeckel geeinigt. Demnach sollen Mieten in den kommenden fünf Jahren eingefroren werden. Eine Bürgerinitiative will zudem die Enteignung von großen Immobilienunternehmen durchsetzen./maa/DP/men