FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Corona-Krise trifft die Lufthansa mit voller Wucht. In dem Konzern mit rund 138 000 Beschäftigten stehen Tausende Arbeitsplätze auf der Kippe. Ein milliardenschweres staatliches Rettungspaket soll das Unternehmen durch die Krise bringen. An diesem Mittwoch (0700 Uhr) veröffentlicht Lufthansa die Zahlen für das erste Quartal. Nach vorläufigen Daten wies der Konzern einen operativen Verlust (bereinigtes Ebit) von 1,2 Milliarden Euro aus. Im Vorjahr hatte das Minus in dem traditionell schwachen Quartal zu Jahresbeginn noch 336 Millionen Euro betragen.

Die Corona-Pandemie mit den folgenden Reisebeschränkungen hatte die Geschäfte der Lufthansa mit Ausnahme der Fracht nahezu zum Erliegen gebracht. Der Konzern benötigt daher staatliche Hilfe. Im Gegenzug für ein rund neun Milliarden Euro schweres Rettungspaket einschließlich Beteiligung des Bundes an dem Unternehmen muss die Lufthansa 24 Start- und Landerechte an ihren wichtigen Flughäfen in Frankfurt und München an die Konkurrenz abgeben. Nachdem Vorstand und Aufsichtsrat den Auflagen zugestimmt haben, müssen die Aktionäre auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 25. Juni noch grünes Licht geben.

Die Lufthansa will wegen der Krise die Kapazitäten verringern. Über die erforderlichen Maßnahmen in Deutschland will der Vorstand mit den Gewerkschaften Verdi, Vereinigung Cockpit (Piloten) und Ufo (Flugbegleiter) in Kürze bei einem Spitzengespräch beraten. Im Zusammenhang mit einer bereits angekündigten Verkleinerung der Flotte hatte Lufthansa-Chef Carsten Spohr von einem rechnerischen Überhang von 10 000 Mitarbeitern gesprochen./mar/DP/he