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FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Eine enttäuschende Dividende aber gutes Feedback für die solide Liquidität hat den Anlegern von Daimler am Dienstag die Orientierung erschwert. Die Aktien wechselten am Morgen mehrmals das Vorzeichen. Im Tief hatten sie auf Xetra rund eineinhalb Prozent verloren, im Hoch aber vier Prozent gewonnen. Zuletzt landeten sie mit einem leichten Minus von 0,12 Prozent auf dem vorletzten Platz im Dax.

Laut JPMorgan-Analyst Jose Asumendi hat der Fokus bei dem Jahresbericht des Autobauers nach den bereits bekannten Eckdaten auf der Bilanzsituation, den Barmitteln und der Dividende gelegen. Zum zweiten Mal in Folge muss Daimler einen massiven Gewinneinbruch hinnehmen und so wird die Dividende mit jetzt 90 Cent noch drastischer gekürzt als erwartet. Laut Analyst Michael Punzet von der DZ Bank lag der Konsens bei knapp 1,50 Euro.

Erleichternd wirkte aber laut Händlern der freie Mittelzufluss. 2019 war der sogenannte Free Cashflow zwar um gut die Hälfte auf 1,4 Milliarden Euro abgesackt, dank einer starken Tendenz im Schlussquartal mache die Entwicklung im abgelaufenen Jahr per Saldo einen guten Eindruck. Laut Asumendi wagte Daimler mit der reduzierten Dividende einen Spagat zwischen der Ausschüttungsquote und der Nettoliquidität.

Nach einem Nettoverlust im Schlussquartal stellte Daimler seine Anleger wie erwartet auch auf ein weiteres trübes Jahr 2020 ein. Ausgehend vom schwachen Vorjahr will der Konzern das operative Ergebnis (Ebit) zwar steigern, allerdings werden dabei wohl der Konzernumbau und angekündigte Stellenstreichungen das Ergebnis weiter in Zaum halten. Laut Analyst Christian Ludwig vom Bankhaus Lampe sind die Ziele "unspektakulär".

Am Vortag hatte ein Pressebericht, wonach der Autobauer seinen Sparkurs verschärft und mehr Stellen streichen will als bislang bekannt, die Aktien ein Stück weit gestützt. Per Saldo wussten die Anleger nun aber mit dem Gesamtbild der bekanntgegebenen Zahlen wenig anzufangen. Die Aktie verblieb am Dienstag in ihrer Spanne der vergangenen Tage. Ein Sprung über die 45-Euro-Marke blieb ebenso aus wie ein Fall unter die 42 Euro./tih/kro/jha/

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