Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

CREDIT SUISSE: Die Schweiz sollte sich gemäss Credit Suisse-Präsident Urs Rohner Gedanken darüber machen, wie der Wirtschaft neue Impulse gegeben werden könnten. Es wäre falsch zu glauben, dass mit den bisher beschlossenen Hilfen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise bereits bewältigt seien, so Rohner: "Die Krise wird uns auch noch das ganze nächste Jahr beschäftigen." Die Lösung könne dabei aber nicht allein beim Staat liegen, gab er sich in einem Interview mit der "Sonntagszeitung" überzeugt. "Aber der Staat kann private Lösungen fördern." So könnte es zum Beispiel eine flexible Regulierung den Pensionskassen erlauben, über neue Instrumente Firmen in "weit grösserem Ausmass" Kapital zur Verfügung stellen als das heute geschehe. Eine Möglichkeit wäre ferner, dass der Staat solche Investitionen spezifisch steuerlich fördere. (SoZ, S. 34, s. separate Meldung)

CORONA-AUFLAGEN I: Der Bundesrat wird nach Angaben der "NZZ am Sonntag" am nächsten Mittwoch darüber entscheiden, ob die Regel von maximal 1000 Personen bei Events wie Fussballspielen oder Eishockey-Matches gelockert wird. Im Vorfeld dieses Entscheides habe die Event-Branche ein massives Lobbying aufgezogen. Sie fordert stattdessen flexible Regelungen mit Schutzkonzept. Wenn die Schutzkonzepte überzeugen, können die Spiele laut "Sonntagszeitung" ab Ende August wieder erlaubt werden. Das Schutzkonzept der Eishockeyligen soll am nächsten Freitag von den Klubs verabschiedet werden. Es sieht unter anderem eine generelle Maskenpflicht für die Zuschauer vor. (NZZaS, S. 27/SoZ, S. 6)

CORONA-AUFLAGEN II: Die Kantone kommen ihren Verpflichtungen bei den Kontrollen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie laut "Sonntagsblick" nur schleppend nach. Seit Mitte Juli müssen die Kantone in den Betrieben kontrollieren. Unter anderem müssen sie sicherstellen, dass die Restaurants die Kontaktdaten ihrer Gäste erheben, das Personal in Schlachthöfen Schutzmasken trägt und die Abstandsvorschriften beachtet werden. Ein erstes Fazit des Bundes zeigt, dass in der dritten Juliwoche nur vier Kantone mehr als 100 Mal kontrollierten. Die grosse Mehrheit der Kantone liefere entweder nur sehr tiefe Zahlen oder gar keine. (SonntagsBlick)

IMPFSTOFFE: Der britisch-schwedische Impfstoffhersteller AstraZeneca bietet der Schweiz laut "Sonntagszeitung" den Bezug von Vakzinen gegen das Coronavirus an. Der von AstraZeneca und der Universität Oxford entwickelte Impfstoff befinde sich in der dritten Testphase und liefere bisher gute Ergebnisse. Bis Ende Jahr wolle das Unternehmen eine Zulassung für seinen Impfstoff erhalten. Wenn die Schweiz das Vakzin wolle, könne sie sich zu relativ günstigen Konditionen an Europas Inclusive Vaccines Alliance beteiligen. Die Allianz habe mit dem Impfstoffhersteller eine Vereinbarung zur Lieferung von 400 Millionen Dosen geschlossen. Das Bundesamt für Gesundheit, das für die Impfstoffbeschaffung zuständig sei, habe jedoch abgewunken. (SoZ, S. 3)

HOMEOFFICE: Homeoffice sei ein Zustand, der trotz Corona nicht länger andauern könne, sagt Boris Zürcher vom Staatssekretariat für Wirtschaft Seco gegenüber dem "Tagesanzeiger" vom Samstag. Die Führung werde anspruchsvoller, man spüre nicht wirklich, wie es den anderen gehe. Zudem sei es schwierig, die Arbeitgeberpflichten einzuhalten, sagte der frühere Chefökonom beim liberalen Thinktank Avenir Suisse und beim Forschungsinstitut BAK Basel. Arbeitgeber müssten dafür sorgen, dass dort, wo die Angestellten arbeiteten, die Arbeitsbedingungen korrekt seien, so Zürcher. Hinzu komme die Frage, was das Homeoffice für die Firmenkultur und die Unternehmensidentität bedeute. "Das sind Dinge, die letztlich das Wesen einer Firma ausmachen." (Tagesanzeiger, S. 3)

HOTELLERIE: Die Krise in der Hotellerie wegen Corona führt gemäss der "Sonntagszeitung" dazu, dass derzeit mehr als 200 Hotels zum Verkauf stehen. Das entspreche etwa 5 Prozent der Hotelbetriebe in der Schweiz. Bereits ab 350'000 Franken bekomme man eine kleine Herberge. Am oberen Ende der Skala seien zweistellige Millionenbeträge fällig. (SoZ, S 31)

KONZERNVERANTWORTUNGSINITIATIVE: Die Konzernverantwortungsinitiative erhält laut der "Sonntagzeitung" Zuspruch aus den USA. Das US-Fondshaus Columbia Threadneedle bezeichne die Initiative als "Schritt in die richtige Richtung". Für die Anleger seien Unternehmen, deren Tochterfirmen und Lieferanten die Menschenrechte, soziale Rechte oder den Umweltschutz verletzen, nämlich ein grosses Risiko. Offenbar brauche es einen gewissen Anstoss des Staates, damit Unternehmen Standards bezüglich Menschenrechte und Umweltschutz einhalten. Columbia Threadneedle verwaltet lau den Angaben weltweit über 440 Milliarden Dollar an Vermögen. (SoZ, S. 33)

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