FRANKFURT (dpa-AFX) - Wieder hat es eine Aktie aus dem Einzelhandel erwischt: Mit einem Gewinneinbruch und einer gestrichenen Dividende ernüchterte Ceconomy am Mittwoch seine ohnehin leidgeprüften Anleger. Die Aktie brach am Vormittag um zeitweise 16 Prozent ein auf ein Rekordtief bei 3,013 Euro. Zuletzt kostete sie mit minus 12 Prozent 3,158 Euro. Damit hat das Unternehmen seit Jahresanfang gut drei Viertel seines Börsenwertes verloren.

Im Kurssog von Ceconomy gaben auch die Anteile des Internet- und Mobilfunkkonzerns Freenet um knapp 3 Prozent nach. Freenet ist mit gut 9 Prozent an Ceconomy beteiligt.

Die Prognose des Elektronikhändlers für das neue Geschäftsjahr macht wenig Hoffnung. Analyst Volker Bosse von der Baader Bank nannte sie eine Enttäuschung. Bei der Dividende habe er zumindest mit 5 Cent je Aktie gerechnet, nicht mit einer Streichung. Die Muttergesellschaft von Saturn und Media Markt stecke weiterhin erheblichen Schwierigkeiten, so der Analyst.

Sobald Ceconomy wieder eine neue Führungsriege habe, müsse diese das Unternehmen umbauen und neu organisieren. Ex-Vorstandschef Pieter Haas hatte nach zwei Gewinnwarnungen in Folge im Oktober den Hut nehmen müssen. Finanzvorstand Mark Frese verlässt das Unternehmen Ende Dezember.

JPMorgan-Analystin Georgina Johanan merkte an, dass die neue Prognose von Ceconomy mögliche Kosten für den Umbau außen vor lasse. Sie stuft das Papier weiter mit "Underweight" ein.

Mitte 2017 nach dem Börsengang von Ceconomy im Zuge der Aufspaltung des Metro-Konzerns hatte der Elektronik-Einzelhändler noch verkündet, mittelfristig den halben Jahresgewinn an seine Aktionäre auszuschütten. Dieser Plan ging offensichtlich daneben./ajx/stw/fba