MANNHEIM (dpa-AFX) - Der Industriedienstleister Bilfinger gibt am Dienstag die Zahlen für das erste Halbjahr bekannt. Das Mannheimer Unternehmen, das sich vom Baukonzern zum Anbieter von Wartung und Anlagenbetrieb sowie Ingenieurdienstleistungen gewandelt hat, will in diesem Jahr wieder schwarze Zahlen schreiben. Im ersten Quartal hatten ihm unter anderem Kosten für den Konzernumbau allerdings noch einen Verlust eingebrockt. Unter dem Strich betrug er 24 Millionen Euro.

Auch personell läuft nicht alles rund bei dem Unternehmen mit seinen 36 000 Beschäftigten weltweit. Innerhalb von nur drei Jahren wurde der Posten des Finanzchefs zum dritten Mal neu besetzt.

Das Unternehmen steht überdies infolge einer Schmiergeldaffäre eines Joint-Ventures unter Beteiligung einer Bilfinger-Tochter in Afrika aus dem Jahr 2003 unter Beobachtung des US-Justizministeriums. Zwölf ehemalige Vorstände, zu denen auch der frühere hessische Ministerpräsident Roland Koch gehört, sollen eine dreistellige Millionen-Summe für den Schaden zahlen, der dem Unternehmen durch zu laxen Umgang mit Korruption entstanden ist. Koch, der das Unternehmen von 2011 bis 2014 leitete, hatte die Vorwürfe als substanzlos zurückgewiesen.

Jüngst meldete der Industriedienstleister Aufträge im Wert von mehr als 40 Millionen Euro für seine sogenannte Scrubber-Technologie. Mehrere griechische Reedereien orderten solche Rauchgasentschwefelungsanlagen für mindestens 42 Schiffe./jug/DP/zb