Nachdem der Chemiekonzern BASF (WKN: BASF11 / ISIN: DE000BASF111) Anfang des Monats seine Jahresprognose drastisch herabgesetzt hat, stellt sich mit Blick auf die aktuellen Quartalszahlen die Frage, wann der Umbau Früchte trägt.

Schwache Quartalszahlen
Der Umsatz ging im zweiten Quartal gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 4 Prozent auf 15,2 Mrd. Euro zurück. Das EBITDA vor Sondereinflüssen sank um 27 Prozent auf 2 Mrd. Euro. Das EBIT vor Sondereinflüssen lag mit 1 Mrd. Euro um 47 Prozent unter dem Vorjahreswert. Das Ergebnis nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter stieg infolge der Entkonsolidierung von Wintershall auf 6,5 Mrd. Euro.

Düsterer Ausblick
Die weltweiten Handelskonflikte, besonders zwischen den USA und China, wiegen aus Sicht des Unternehmens schwer. „Wir sind der gängigen Einschätzung gefolgt, dass es hier spätestens zur Jahresmitte zu einer Lösung kommt. Eine Entspannung scheint heute aber in weite Ferne gerückt“, so Konzernchef Martin Brudermüller. Insgesamt sei makroökonomische Umfeld für die BASF zurzeit von hoher Unsicherheit, geringer Sichtweite und schlechter Vorhersehbarkeit geprägt. Die BASF erwartet wie bereits Anfang Juli gemeldet für das Gesamtjahr einen leichten Rückgang beim Umsatz. Für das EBIT vor Sondereinflüssen wird hingegen ein deutlicher Rückgang von bis zu 30 Prozent prognostiziert. Beim Return On Capital Employed (ROCE) wird für das Gesamtjahr 2019 ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Vorjahr erwartet.

Hoffnung auf Umbau
Die BASF richtet derzeit ihre Organisation neu aus, verschlankt die Verwaltung, schärft die Rollen der Service-Einheiten sowie der Regionen und vereinfacht Abläufe und Prozesse. Dazu ist bereits einiges erfolgreich umgesetzt worden. Schlankere Strukturen und vereinfachte Prozesse sollen zu Einsparungen von jährlich rund 300 Mio. Euro führen. „Einen wesentlichen Beitrag erwarten wir aus Produktion, Logistik und Planung durch den bestmöglichen Betrieb von Anlagen. Auch Digitalisierung und Automatisierung werden eine wichtige Rolle spielen. Insgesamt rechnen wir ab Ende 2021 mit einem EBITDA-Beitrag von 2 Milliarden € jährlich“, so Brudermüller.

Dividende soll weiter steigen
Der angepasste Ausblick ändere laut Brudermüller aber nichts an der progressiven Dividendenpolitik: „Wir wollen unsere Dividende pro Aktie jedes Jahr erhöhen.“ Zuletzt hatte die Hauptversammlung am 3. Mai 2019 beschlossen, eine Dividende von 3,20 Euro je Aktie auszuschütten. Im Jahr davor waren es 3,10 Euro je Aktie gewesen.

Diese Unterstützung muss halten
Nach einer leichten Kurserholung im Juni hat die Herabsetzung der Jahresprognose erneut für einen Dämpfer gesorgt. Charttechnisch steht damit jetzt ein Test der Unterstützung bei 58 Euro an. Sollte dieser Haltebereich unterschritten werden, eröffnet sich weiteres Korrekturpotenzial bis zur runden 50-Euro-Marke. Im Fall einer neuen Aufholbewegung gilt es, die bei 66 Euro verlaufende 200-Tage-Linie zurückzuerobern. Nächstes Kursziel wäre dann das bisherige 2019er-Top vom April bei knapp 75 Euro.

Wer gehebelt von Kursverlusten der BASF-Aktie profitieren möchte, setzt beispielsweise auf entsprechende Hebelprodukte, wie diesen Short Mini Future (WKN: VF4Z62 / ISIN: DE000VF4Z628). Für Optimisten existieren ebenfalls genügend passende Produkte, wie dieser Mini Future (WKN: VT5XWX / ISIN: DE000VT5XWX8).

Bildquelle: Pressefoto BASF SE