(neu: Kurs, Analysten und mehr Details)

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Erfreuliche Zahlen für das dritte Quartal haben BASF am Donnerstag deutliche Kursgewinne beschert. Den Anlegern reichte es, dass Umsatz und Gewinn des Chemiekonzerns trotz schwieriger Geschäftsbedingungen nicht so stark zurückgegangen waren wie von einigen befürchtet. Bei Analysten stießen die Resultate auf ein wohlwollendes, nicht aber auf euphorisches Echo.

Am frühen Nachmittag behauptete die BASF-Aktie ein Plus von rund zweieinhalb Prozent auf 69,49 Euro. Damit zählte sie nicht nur zu den größten Gewinnern im freundlichen Dax, sondern die Aktie überwand laut einem Händler bei 68 Euro auch einen charttechnischen Widerstand. Am Vormittag hatte die Aktie bei 69,70 Euro gar den höchsten Stand seit Anfang Mai erreicht. Dass sie sich auf diesem Niveau nicht ganz behaupten konnte, erklärte der Händler mit dem zuvor schon "exzellenten Lauf".

Im Sommer hatte die Geschäftsführung die Jahresziele wegen der Autoflaute und des Handelsstreits zwischen den USA und China kräftig zusammengestrichen und die Aktie auf Talfahrt geschickt: Mit 55,64 Euro war sie Mitte August so billig zu haben wie seit 2012 nicht mehr. Seitdem steht eine Kurserholung um ein Viertel zu Buche. Die bisherige Jahresbilanz fällt mit einem Plus von gut 15 Prozent allerdings unterdurchschnittlich aus - der deutsche Leitindex hat im selben Zeitraum um fast 22 Prozent zugelegt.

Wegen der schwachen Konjunktur, für die auch der Handelskonflikt zwischen den USA und China verantwortlich ist, berichtete BASF für das abgelaufene Quartal einen zweiprozentigen Umsatzrückgang. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank um fast ein Viertel. Nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter blieb ebenfalls knapp ein Viertel weniger als im Vorjahr. An seinen im Sommer gesenkten Jahreszielen hielt der Konzern fest.

Am Markt war für das Quartal mit noch deutlicheren Rückgängen gerechnet worden. Das Ebit habe die niedrigen Erwartungen übertroffen, schrieb etwa Gunther Zechmann vom US-Analysehaus Bernstein Research. Ein "Grund für Freudensprünge" seien die Zahlen aber nicht. Ins gleiche Horn stieß Analyst Sebastian Satz von der britischen Investmentbank Barclays, der angesichts des schwierigen Umfelds eine positive, aber keinesfalls herausragende Entwicklung konstatierte.

Chetan Udeshi von der US-Bank JPMorgan monierte derweil ebenso wie sein Kollege Markus Mayer von der Baader Bank einen schwachen freien Barmittelzufluss. Und Thorsten Strauß von der NordLB erklärte die ausgebliebene negative Kursreaktion der Aktie damit, dass der Vorstand die Anleger bereits Ende September auf ein schwieriges drittes Quartal eingestellt habe./gl/bek/jha/

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