Zürich (awp) - Der weltgrösste Schokolade-Produzent Barry Callebaut (BC) hat im vergangenen Geschäftsjahr 2018/19 (per Ende August) deutlich mehr Produkte verkauft und dabei auch mehr verdient. Die Aktionäre sollen entsprechend eine höhere Dividende erhalten. Ausserdem zeigt sich das Management für die weitere Zukunft sehr zuversichtlich.

Die verkaufte Menge stieg in der Berichtsperiode um 5,1 Prozent auf 2,14 Millionen Tonnen, wobei das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte klar stärker ausfiel. Im Schokoladengeschäft allein legte sie um 5,9 Prozent zu und lag damit deutlich über dem Wachstum des globalen Schokoladenmarkts (+1,8), während die Kakao-Sparte ein Volumenwachstum von 2,4 Prozent schaffte.

Alle Wachstumstreiber in Form

Wie der Zürcher Konzern am Mittwoch mitteilte, trugen alle Regionen und die zentralen Wachstumstreiber Outsourcing (+5,2%), Schwellenländer (+9,7%) und Gourmet & Spezialitäten (exkl. Getränkesparte +6,1%) zur Dynamik bei.

Der Umsatz, der zu einem guten Teil von der Entwicklung des Kakaopreises abhängt, stieg derweil um 5,2 Prozent auf 7,31 Milliarden Franken, in Lokalwährungen (LW) waren es +7,8 Prozent. Der Betriebsgewinn (Stufe EBIT) war mit 601,2 Millionen um 8,5 Prozent höher. Unter dem Strich legte der Konzerngewinn um 3,2 Prozent auf 368,7 Millionen Franken zu, wobei der Anstieg ohne die einmaligen Kosten aus einer Anleihenrückzahlung deutlich höher gewesen wäre (+10,4%).

Die Zahlen lagen zum Teil etwas unter den Erwartungen des Marktes, entsprechend lag die Aktie vorbörslich etwas unter Druck-.

CEO Antoine de Saint-Affrique zeigte sich trotzdem sehr zufrieden mit den Zahlen und meinte in der Mitteilung: "Diese Erfolge bestätigen die Stärke unserer langfristigen Strategie." Von den guten Zahlen sollen auch die Aktionäre profitieren, dies in Form einer um 2 auf 26 Franken erhöhten Dividende. Damit wird Barry Callebaut, wenn die Aktionäre dem Antrag zustimmen, knapp zwei Fünftel seines Gewinns an seine Besitzer ausschütten.

Ziele bestätigt

Das Management gibt sich auch im Hinblick auf die nächsten Jahre sehr optimistisch und bestätigt entsprechend seine mittelfristigen Ziele bis und mit Geschäftsjahr 2021/22. Demnach will der Konzern im Durchschnitt ein Verkaufsmengenwachstum von 4 bis 6 Prozent erreichen und den Betriebsgewinn in Lokalwährungen jeweils überdurchschnittlich steigern.

CEO de Saint-Affrique gab sich sehr zuversichtlich, dass diese Ziele auch erreicht werden. Man sehe derzeit eine gute Wachstumsdynamik, habe viele Innovationen im Portfolio und wolle die Strategie diszipliniert umsetzen. "Unser Geschäftsmodell ist zwar nicht kurzfristig, aber auf die mittlere Sicht extrem voraussehbar", sagte er an einem Call für Journalisten.

Wachsen will der Konzern weiterhin vor allem organisch. Grössere Akquisitionen seien nicht zu erwarten, eher Ergänzungszukäufe in Bereichen oder Regionen, wo man das Geschäft ausbauen will und das vor allem im Bereich der Gourmet- und Spezialitätenprodukte, hiess es.

Zwei Rücktritt im Verwaltungsrat

Weiter gab der Konzern zusammen mit den Zahlen zwei Rücktritte im Verwaltungsrat bekannt. Jakob Baer, derzeit Vizepräsident des Gremiums, und Juergen Steinemann, der frühere Konzernchef des Unternehmens, werden an der Generalversammlung vom 11. Dezember nicht zur Wiederwahl antreten. Alle anderen Mitglieder stellen sich zur Wiederwahl für eine weitere einjährige Amtszeit.

uh/rw