Zürich (awp) - Die üblicherweise sehr volatilen Aktien des österreichischen Sensorherstellers AMS sind auch am Dienstag nichts für Anleger mit schwachen Nerven. Nach einer Abstufung der Titel und einem vernichtenden Urteil der Barclays Bank zur Übernahme des Leuchtmittelkonzerns Osram stehen die AMS-Aktien ganz oben auf den Verkaufslisten der Anleger.

Kurz vor 10 Uhr notieren AMS rund 4,1 Prozent tiefer auf 42,12 Franken, im (bisherigen) Tiefpunkt waren es gar 41,20 Franken. Derweil steht der breite Markt gemessen am SPI 0,22 Prozent im Minus. Die Aktien des Sensorherstellers gehören aber auf Jahressicht immer noch zu den klaren Gewinnern im Swiss Leaders Index (SLI), stehen sie doch im Vergleich zu Ende 2018 trotz heutigem Verlust noch immer knapp 80 Prozent im Plus.

Nachdem die Übernahmepläne von AMS bezüglich Osram nun aufgegangen sind, äussern sich die Analysten der britischen Barclays sehr kritisch zur Transaktion: Je näher die Übernahme rücke, umso weniger Sinn ergebe die Übernahme, schreiben die Experten von Barclays. Eine Gewinnverwässerung über mindestens drei Jahre sei zu erwarten.

Es gebe zwar durchaus Synergien zwischen AMS und Osram, die davon betroffenen Geschäftsbereiche seien aber für weniger als 10 Prozent des Jahresumsatzes verantwortlich. Gemäss Barclays übernimmt AMS für viel Geld ein eher wachstumsschwaches Unternehmen, das es erst wieder auf Kurs zu bringen gelte.

Auch hinsichtlich Rating und Kursziel vollzieht Barclays eine Kehrtwende. Neu wird der Titel mit "Untergewichen" anstatt mit "Übergewichten" und einem Kursziel von 34 Franken (vorher 58 Fr.) bewertet.

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