HERZOGENRATH (dpa-AFX) - Der Spezialanlagenbauer Aixtron dämpft nach einem starken Jahr 2018 die Erwartungen. "2018 war ein hervorragendes Geschäftsjahr für Aixtron", sagte Vorstand Bernd Schulte am Dienstag in Herzogenrath. "Wir blicken jedoch vorsichtiger in das Jahr 2019, da wir aktuell in der Optoelektronik eine gewisse Investitionszurückhaltung auf Seiten unserer Kunden spüren." Beim Umsatz erwartet er allenfalls eine leichte Steigerung, und das operative Ergebnis dürfte sogar sinken.

Das Unternehmen rechnet im laufenden Jahr mit einem Umsatz zwischen 260 und 290 Millionen Euro bei einer Marge auf Basis des Gewinns vor Zinsen und Steuern (Ebit) zwischen 8 und 13 Prozent. Damit liegen die Unternehmensziele unter dem Schnitt der von Bloomberg befragten Experten. Einige Experten wie Warburg-Analyst Malte Schaumann hatten ihre Erwartungen zuletzt bereits wegen der Schwäche beim Auftragseingang zum Jahresanfang heruntergeschraubt.

Auf Basis der Umsatz- und Margenprognose rechnet das Unternehmen mit einem Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) zwischen rund 21 und 38 Millionen Euro. 2018 zog das operative Ergebnis auf 41,5 Millionen Euro an - das war fast das Neunfache des 2017er-Werts. Der Umsatz legte um 17 Prozent auf 269 Millionen Euro zu. Damit schnitt Aixtron bei beiden Werten besser ab, als der Vorstand zuletzt in Aussicht gestellt und als Experten erwartet hatten.

Der Auftragseingang stieg um 15 Prozent auf 302,5 Millionen Euro. Hier rechnet das Unternehmen im laufenden Jahr nur noch mit einem Wert zwischen 220 und 260 Millionen Euro. An der Börse sorgte der verhaltene Ausblick zunächst für Kursverluste. Auf der Handelsplattform Tradegate verlor das Papier rund sieben Prozent auf gut 9 Euro. Die Aktie büßte damit einen Teil ihrer bisherigen Jahresgewinne ein.

Die Aktie des Spezialanlagenbauers unterlag zuletzt starken Schwankungen. Von einem Mehrjahreshoch von knapp 20 Euro im März 2018 ging es bis Ende Oktober unter anderem wegen der Schwäche der Chipbranche und Kursverlusten im gesamten Techsektor bis auf 7,638 Euro nach unten. Seitdem konnte sich das im SDax und TecDax notierte Papier bei zum Teil sehr großen Ausschlägen etwas erholen./zb/men/jha/