PARIS (dpa-AFX) - Gesunkene Ticketpreise, teures Kerosin und der Abschied vom Riesenflieger A380 haben der Fluggesellschaft Air France-KLM im Sommer einen Gewinneinbruch eingebrockt. Unter dem Strich stand im dritten Quartal ein Überschuss von 366 Millionen Euro und damit weniger als halb so viel wie ein Jahr zuvor, wie das französisch-niederländische Unternehmen am Donnerstag in Paris mitteilte. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn sank um 16 Prozent auf 900 Millionen Euro und verfehlte damit die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten.

An der Börse kamen die Nachrichten schlecht an. Der Aktienkurs von Air France-KLM knickte am Morgen zunächst um rund acht Prozent ein. Zuletzt lag er noch mit knapp fünf Prozent im Minus bei 10,30 Euro und war damit Schlusslicht im europäischen Branchenindex Stoxx 600 Travel & Leisure.

Zwar legte die Zahl der Passagiere um gut zwei Prozent auf gut 29 Millionen und der Umsatz um zwei Prozent auf 7,7 Milliarden Euro zu, die um zehn Prozent gestiegenen Treibstoffkosten konnte die Airline jedoch nicht auf die Ticketpreise aufschlagen. Das teurere Kerosin ging zulasten des Gewinns. Für das Gesamtjahr rechnet Konzernchef Benjamin Smith bei den Treibstoffkosten mit einem Anstieg um 600 Millionen auf 5,5 Milliarden Euro.

Unterdessen versucht der Manager gegenzusteuern. So will er die um Währungs- und Spritpreis-Schwankungen bereinigten Stückkosten der Airline senken - allerdings um maximal ein Prozent. Im Sommerquartal wuchsen sie allerdings um 0,4 Prozent. Bereits im Juli beschloss das Management, sich bis zum Jahr 2022 von seinen zehn Riesenjets vom Typ Airbus A380 zu trennen. Dieser Schritt schlug im dritten Quartal mit rund 100 Millionen Euro negativ zu Buche./stw/knd/zb