Zürich (awp) - Dem Schweizer Aktienmarkt steht zur Wochenmitte eine tiefere Eröffnung bevor. Dazu tragen die Vorgaben aus Übersee massgeblich bei. An der Wall Street drehten die Kurse am Dienstag nach dem hiesigen Börsenschluss klar ins Minus und die asiatischen Märkte folgten dem Vorbild. Auslöser der späten Verluste waren die stockenden Verhandlungen zwischen den beiden politischen Lagern in den USA über ein weiteres Konjunkturpaket.

Man befinde sich derzeit in einer Sackgasse, kommentierte der republikanische Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell, den aktuellen Stand. Mit den nahenden US-Wahlen schienen sich die beiden Seiten immer schwerer zu tun mit der Suche nach einem Kompromiss, kommentiert ein Händler. Das kreiere Unsicherheit und sorge für Turbulenzen an den Märkten. So kam es etwa beim Goldpreis am Dienstag zum grössten Tagesverlust seit Jahren.

Der von der Bank Julius Bär vorbörslich berechnete SMI verliert gegen 08.15 Uhr 0,54 Prozent auf 10'097,79 Punkte. Sämtliche 20 SMI-Titel werden tiefer indiziert, wobei die Bandbreite von -0,4 Prozent (SGS) bis -0,8 Prozent (ABB) reicht.

Der Nachrichtenfluss wird durch die bevorstehende Elefantenhochzeit in der Telekombranche beherrscht. So will die UPC-Besitzerin Liberty Global Sunrise kaufen. Der Deal hat einen Wert von 6,8 Milliarden Franken. Liberty Global bietet 110 Franken pro Sunrise-Aktie in bar. Das sind 32 Prozent mehr als im Durchschnitt der letzten 60 Tage. Am Vortag schloss die Aktie bei 86,20 Franken und aktuell steht sie vorbörslich bei 106,40 Franken (+23%). Konkurrent Swisscom wird um 0,4 Prozent tiefer gestellt.

Unter den Blue Chips fallen im vorbörslichen Handel vor allem Zykliker auf wie ABB und Adecco (beide -0,8%). Aber auch die Aktien der beiden Grossbanken UBS (-0,8%) und CS (-0,7%) fallen überdurchschnittlich zurück. Die beiden Grossbanken hatten im bisherigen Wochenverlauf zu den Gewinnern gezählt.

Das Hauptgeschehen findet zunächst aber in den hinteren Reihen statt, wo Unternehmen wie Tecan (+1,4%), Schmolz+Bickenbach oder auch die VZ Holding (beide ohne vorbörslichen Kurs) Zahlen vorgelegt haben.

Erst am (morgigen) Donnerstag folgen mit der Swisscom, Zurich (-0,6%) und Swiss Life (-0,4%) noch einige Blue Chips mit Informationen zum jüngsten Geschäftsverlauf.

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