FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Montag spürbar nachgegeben. Am Nachmittag kostete ein Euro 1,1028 US-Dollar. Im Tageshoch hatte sie mit 1,1144 Dollar deutlich mehr gekostet. Der Dollar zeigte sich nicht nur gegenüber dem Euro stark, sondern auch zu vielen anderen Währungen.

Zum Schweizer Franken hatte der Euro bereits am Freitag nachgegeben und am Montag ist es bisher nicht zu einer Erholung gekommen. So liegt der Kurs mit 1,0566 Franken weiter unter der Marke von 1,06. Der Dollar notiert derweil mit 0,9578 Franken etwas höher als noch am Freitagabend.

Dass der Franken zum Euro nicht noch stärker geworden ist, dürfte wohl der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zu verdanken sein. Die SNB dürfte auch in der vergangenen Woche weiter mit Devisenkäufen gegen eine Aufwertung des Frankens interveniert haben, heisst es in Analystenkreisen mit Verweis auf die starke Zunahme der Sichtguthaben bei der SNB.

Allerdings spielten auch weitere Faktoren eine gewichtige Rolle: So dürften zum Anstieg der Sichtguthaben wohl auch die seit dem Donnerstag zur Verfügung stehenden Covid-19-Kredite für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) beigetragen haben. Die Banken können sich für die Vergabe der Kredite bei der SNB refinanzieren.

Zum Wochenstart belastete die Corona-Krise weiter die Finanzmärkte. Jedoch konnten nach einem schwachen Start einige europäische Handelsplätze wie Frankfurt und London im Tagesverlauf zulegen. Die US-Märkte starteten von Beginn an solide in die Woche. Eine Zinssenkung der chinesischen Notenbank gab dabei Unterstützung. Gefragt war am Devisenmarkt vor allem der Yen, der unter Anlegern als sicherer Hafen in unruhigen Zeiten gilt.

Pfund unter Druck

An den Märkten unter Druck stand das britische Pfund. Belastet wurde die britische Landeswährung neben den Folgen der Ausbreitung des Coronavirus durch die Abstufung der Kreditbewertung durch die Ratingagentur Fitch. Am Freitagabend hatte Fitch die Einstufung für das Königreich um eine Stufe gesenkt. Den Ausblick setzen die Experten auf "negativ". Damit ist in den kommenden Monaten eine weitere Abstufung möglich.

Ebenfalls unter Kursverlusten litt der südafrikanische Rand, nachdem das Land am Freitag seine letzte Qualitätsbewertung durch eine grosse Ratingagentur verloren hatte. Die Landeswährung Rand fiel zum Dollar auf ein Rekordtief. Ein Dollar kostete erstmals mehr als 18 Rand.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88900 (0,89743) britische Pfund und 119,34 (119,36) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1621 Dollar gehandelt. Das war etwa ein Dollar weniger als am Freitag.

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