Zürich (awp) - Die letztjährige Hausse an den Finanzmärkten hat auch die Umsätze mit sogenannten strukturierten Produkten 2019 ansteigen lassen. Schub dürfte die Branche seitens der Pensionskassen erhalten haben, nachdem diese nun auch in "Strukis" investieren dürfen.

Insgesamt stieg der Umsatz der im Schweizerischen Verband für Strukturierte Produkte (SVSP) vertretenen Mitglieder um 6 Prozent auf 352 Milliarden Franken. "Das Wachstum wurde dabei vollständig im zweiten Halbjahr erzielt", erklärte Vorstandsmitglied David Schmid am Montag an einer Medienkonferenz. Die Anleger seien bis zum letzten Handelstag risikofreudig geblieben und hätten Investitionen in grösserem Umfang getätigt.

So erhöhte sich der Umsatz im dritten Jahresviertel um 24 Prozent und im letzten noch um 6 Prozent, nachdem im ersten Quartal noch eine Abnahme von 1 Prozent und im zweiten ein Null-Wachstum resultiert hatte.

Renditeoptimierungsprodukte am beliebtesten

Die beliebteste Anlagekategorie war 2019 mit einem Anteil von 48 Prozent (VJ 46%) am Gesamtumsatz die der Renditeoptimierungsprodukte. Stark nachgefragt waren aber auch Partizipationsprodukte, die im vergangenen Jahr gemäss Verbandspräsident Markus Pfister verstärkt Themen wie Nachhaltigkeit, 5G-Telefonie oder Robotic aufgriffen. Mit einem Anteil von 20 Prozent stellten diese die zweitgrösste Kategorie.

Wie schon im Vorjahr dominierten Equity- und Foreign-Exchange-Produkte die Anlageklassen mit einem Umsatzanteil von 54 Prozent respektive 26 Prozent. Bei den Hauptwährungen legte vor allem der Schweizer Franken zu, dessen Anteil auf 33 Prozent von 16 Prozent stieg. Schmid begründet dies damit, dass die Weitergabe der Negativzinsen an gewisse Investoren zu verstärkten Engagements in dieser Währung führte.

Den Hauptteil am Volumen machen mit 63 Prozent (VJ 62%) die nichtkotierten Produkte aus. Das sind im wesentlichen Produkte, die auf spezifischen Kundenwünsche massgeschneidert werden.

Acht neue Mitglieder gewonnen

Ins laufende Jahr blickt die Verband zuversichtlich. Der Trend des vierten Quartals habe sich bisher im Januar fortgesetzt und der Appetit der Anleger sei nach wie vor ungebrochen, sagte Schmid.

Schub geben dürfte der Branche auch die Anerkennung des vom Verband erstellten Kostentransparenz-Konzepts durch die Oberaufsichtskommission Berufliche Vorsorge (OAK). Damit wird nun auch den Pensionskassen die Tür für Investitionen in "Strukis" geöffnet.

Im laufenden Jahr will der Verband seinen Auftritt auffrischen. Dazu gehört auch, dass er künftig nicht mehr mit der Bezeichnung SVSP sondern der englischsprachigen Übersetzung SSPA (Swiss Structured Products Association) auftreten will.

Neue Mitglieder

Selbstverständlich will der Verband auch weitere Mitglieder gewinnen. "Derzeit führen wir mit drei grösseren internationalen Emittenten diesbezüglich Gespräche", ergänzte dazu Pfister. Acht neue Mitglieder, darunter JPMorgan, EFG und die Berner Börse konnten bereits im vergangenen Jahr begrüsst werden. Dem Verband gehören damit nun 40 Mitglieder an.

Die Zahlen aus der oben verwendeten SVSP-Statistik wurde von der Boston Consulting Group erstellt. Sie berücksichtigt sowohl gelistete, als auch nicht börsenkotierte Produkte, die in oder für die Schweiz kreiert und national sowie international abgesetzt werden.

An der jüngsten Erhebung nahmen die SVSP-Mitglieder Banque Cantonale Vaudoise, Barclays Capital, Commerzbank, Credit Suisse, Goldman Sachs, Julius Bär, Leonteq, Raiffeisen Schweiz, UBS, Vontobel sowie ZKB teil.

sig/kw