FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen sind am Montag mit Kursverlusten in die Woche gestartet. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel bis zum Abend um 0,46 Prozent auf 136,26 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg im Gegenzug auf 2,33 Prozent.

Als zentral für die Entwicklung am Anleihemarkt gilt seit längerem die Geldpolitik großer Zentralbanken. Nachdem sich zunehmend andeutet, dass viele Notenbanken ihr Straffungstempo bald verringern dürften, rückt die Frage nach dem jeweiligen Zinshöhepunkt in den Mittelpunkt. Von der Antwort hängt die Entwicklung der Kapitalmarktzinsen entscheidend ab.

Notenbanker halten sich in der Frage allerdings eher bedeckt. Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau sprach sich in einem Zeitungsinterview zwar für weitere Zinsanhebungen zur Bekämpfung der hohen Inflation aus. Ab einem bestimmten Punkt allerdings soll die Straffung mit geringerem Tempo vonstatten gehen. Wo der Leitzins am Ende des aktuellen Straffungszyklus' liege, sei gegenwärtig schwer zu sagen.

Wirtschaftsdaten fielen tendenziell positiv aus. Während sich die deutsche Industrieproduktion besser entwickelte als erwartet, hellte sich die Wirtschaftsstimmung laut Indikator des Analyseunternehmens Sentix auf. Dieses führte die Entwicklung auf das milde Wetter zurück, das für volle Erdgasspeicher und damit etwas Entlastung in der Energiekrise gesorgt habe. Die hohen Energiepreise stellen laut Ökonomen aber eine große Bürde für die künftige Industrieproduktion dar./bgf/he