Ein Blick auf den bevorstehenden Tag an den asiatischen Märkten. Der asiatische Wirtschaftskalender ist am Dienstag bemerkenswert dünn gesät, so dass sich die Märkte an allgemeineren Faktoren orientieren können, wie z.B. Chinas sich vertiefende wirtschaftliche Malaise, die sich verändernden Aussichten für die US-Geldpolitik und die Gewinnsaison an der Wall Street im 2.

Die Anleger verdauen auch weiterhin die Folgen des versuchten Attentats auf den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, der als Favorit für die Wahl zum Weißen Haus im November gilt und am Montag seinen Vizepräsidentschaftskandidaten nominiert hat.

Bisher scheinen die sichtbarsten "Trump-Trades" steigende Aktien, Gold und Bitcoin, höhere Renditen für langlaufende Staatsanleihen und eine steilere Renditekurve zu sein, da die Anleger die Aussicht auf größere Haushaltsdefizite und eine stärkere Inflation einpreisen.

Für asiatische Vermögenswerte ist das eine gemischte Sache. Höhere US-Renditen und ein starker Dollar werden die Stimmung in Asien und den Schwellenländern wahrscheinlich belasten. Dem steht jedoch die wachsende Wahrscheinlichkeit gegenüber, dass die US-Zinsen früher und weiter als erwartet gesenkt werden.

Die drei großen Indizes der Wall Street schlossen am Montag zwischen 0,3 % und 0,5 % höher, und die US-Aktienfutures deuten auf einen ähnlich starken Anstieg zur Eröffnung am Dienstag hin.

Die japanischen Märkte werden am Dienstag nach dem Feiertag am Montag wiedereröffnet, wobei der Kurs des Yen nach den offensichtlichen Yen-Kaufinterventionen der letzten Woche wahrscheinlich den Ton für den Tag bei allen Anlagen angeben wird.

Die dunkle Wolke über den asiatischen Märkten weigert sich jedoch, sich zu verziehen, und wenn überhaupt, wird sie noch dunkler: China.

Die am Montag aus Peking vorgelegten erstklassigen Wirtschaftsdaten waren äußerst enttäuschend, insbesondere das BIP-Wachstum von nur 4,7% im zweiten Quartal, das weit unter den Erwartungen von 5,1% und Pekings allgemeinem Ziel von etwa 5% lag.

Die Notwendigkeit größerer fiskalischer oder geldpolitischer Unterstützung - oder beides - wird immer dringlicher, und die Anleger werden auf positive Signale vom dritten Plenum der regierenden Kommunistischen Partei hoffen, das am Montag eröffnet wurde.

Es handelt sich dabei um eine wichtige Sitzung hinter verschlossenen Türen, die etwa alle fünf Jahre stattfindet, um die allgemeine Richtung der langfristigen Sozial- und Wirtschaftspolitik des Landes festzulegen.

Die Daten vom Montag veranlassten viele Wirtschaftsexperten, ihre Wachstumsprognosen zu senken. Barclays geht davon aus, dass das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte nur noch durchschnittlich 4,5% betragen wird, während JP Morgan seine Prognose für das Gesamtjahr von 5,2% auf 4,7% gesenkt hat.

Einige der Formulierungen in der Analyse der SocGen waren bemerkenswert: Die Wirtschaft weise "schwerwiegende Ungleichgewichte" auf, die Inlandsnachfrage sei "sehr gedämpft" und Pekings gesamter Policy-Mix sei derzeit "höchst deflationär".

Ihr Fazit lautete wie folgt: "Das Ungleichgewicht der chinesischen Wirtschaft wird angesichts der zunehmenden Handelsspannungen aus allen Richtungen und einer sehr wahrscheinlichen Rückkehr von Trump immer gefährlicher. Eine Kurskorrektur wird irgendwann unvermeidlich sein."

Der chinesische Index für wirtschaftliche Überraschungen ist am Montag auf den niedrigsten Stand seit September gefallen und verzeichnete damit den stärksten Rückgang seit über einem Jahr.

Hier sind die wichtigsten Entwicklungen, die den Märkten am Dienstag eine neue Richtung geben könnten:

- Chinas drittes Plenum

- Südkoreas Import- und Exportpreise (Juni)

- Japan: Tankan-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe (Juli)