FRANKFURT (awp international) - Nach deutlichen Kursgewinnen am Vortag ist der Euro am Freitagmorgen wieder leicht gefallen. Die europäische Gemeinschaftswährung wird aktuell mit 1,1013 US-Dollar gehandelt. Im Tageshoch hatte der Euro noch 1,1087 Dollar erreicht.

Auch zum Franken bewegt sich der Euro mit Kursen von 1,0610 Franken wieder in Richtung der 1,06er Marke. Unterdessen präsentiert sich der US-Dollar bei 0,9634 Franken ein wenig fester als noch im frühen Handel.

Am Donnerstag war der Euro deutlich gestiegen. "Nun kann man es sich fast raussuchen, ob dies an den gigantischen US-Erstanträgen für Arbeitslosenhilfe von fast 3,3 Millionen lag oder eher an dem - trotz der horrenden Zahlen - wieder einsetzenden Risk On-Sentiment, was die Safe Haven-Prämie für den Dollar reduziert", schreibt Analyst Manuel Andersch von der Bayerischen Landesbank in einem Kommentar. "Zu letzterem hat - das macht ein Blick auf die wieder geschrumpften Peripherie-Spreads im Euro-Raum klar - jedenfalls die EZB beigetragen."

Der Start des Not-Anleihekaufprogramms der EZB hat insbesondere bei Anleihen südeuropäischer Länder für stark sinkende Renditen gesorgt. Die Zuversicht in den Zusammenhalt in der Eurozone ist dadurch gestiegen. Davon profitiert auch der Euro.

Die erhöhte Risikoneigung, die den Euro am Donnerstag noch getragen hatte, erhält mit den aktuellen Abgaben am Aktienmarkt jedoch einen Dämpfer. Analysten warnen zudem vor neuen Belastungen. "Auch wenn in vielen europäischen Ländern der Anstieg der Arbeitslosenzahlen durch Massnahmen der Regierungen abgefedert werden könnte, so werden doch auch hier die Konjunkturdaten kollabieren und könnten mit voller Wucht den Euro treffen", kommentiert Devisenexpertin Antje Praefcke von der Commerzbank.

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