FRANKFURT (awp international) - Der Dollar setzte am Freitag seinen Sinkflug zu Euro und Franken fort. Am Nachmittag stieg der EUR/USD-Kurs bis auf 1,1355 US-Dollar und damit auf den höchsten Stand seit vergangenen Juli. Das Währungspaar USD/CHF sank derweil auf zuletzt 0,9376, im Tief waren es gar 0,9318. Dies entspricht dem tiefsten Niveau seit rund zwei Jahren.

Der Dollar leidet derzeit stark unter dem schrumpfenden Zinsvorsprung der USA zur Eurozone und der Schweiz.

Am Markt für amerikanische Staatsanleihen kam es kurz vor dem Wochenende zu einem herben Einbruch der Renditen. Der Rückgang fiel deutlich stärker aus als bei deutschen Bundesanleihen. Vor allem die Aussicht auf eine weitere kräftige Zinssenkung durch die US-Notenbank belastete die Zinsen für amerikanische Anleihen. In der Laufzeit von 30 Jahren steuerten die Anleihen auf den stärksten Rückgang der Rendite seit der Wirtschaftskrise 2009 zu. Bereits am Dienstag hatte die US-Notenbank ihren Leitzins zur Eindämmung der Corona-Folgen überraschend und deutlich um einen halben Prozentpunkt gesenkt.

Fachleute rechnen mittlerweile fest mit weiteren Reduzierungen in den USA. Anlagen in Dollar werden damit weniger lukrativ, was auf der US-Währung lastet. Vor dem Hintergrund der teilweise panikartigen Kursbewegungen an den Finanzmärkten spielten Konjunkturdaten kaum eine Rolle. Der US-Arbeitsmarktbericht für Februar war unerwartet stark ausgefallen. "Die Daten spiegeln ein Bild eines sehr robusten US-Arbeitsmarktes wider", kommentierte Experte Bernd Krampen von der NordLB. "Das Haar in der Suppe: Angesichts des Coronavirus wird das so nicht bleiben", sagte der Analyst.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87165 (0,86670) britische Pfund und 119,08 (119,63) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1650 Dollar gehandelt. Das waren 21 Dollar weniger als am Vortag.

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