Von Andreas Plecko

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Beschäftigungszuwachs am US-Arbeitsmarkt dürfte sich im Juni verlangsamt haben. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen erwarten ein Stellenwachstum von 200.000 (Vormonat: 272.000) und eine stabile Arbeitslosenquote von 4,0 Prozent. Für die Stundenlöhne wird ein Zuwachs um 0,3 (0,4) Prozent im Monats- und ein Plus von 3,9 (4,1) im Jahresvergleich vorhergesagt. Das US-Arbeitsministerium veröffentlicht die Daten am Freitag um 14.30 Uhr (MESZ).

Arbeitslose in den USA haben mehr Schwierigkeiten als früher, einen neuen Job zu finden. Die Zahl der fortgesetzten Anträge auf Arbeitslosenunterstützung hat den höchsten Stand seit November 2021 erreicht. Das ist ein weiteres Anzeichen dafür, dass sich der US-Arbeitsmarkt abkühlt.

Andererseits hat sich der US-Arbeitsmarkt angesichts hoher Zinsen und gestiegener Inflation als unerwartet widerstandsfähig erwiesen. Das war gut für die Arbeitnehmer und die Wirtschaft, weil es die Nachfrage stärkte. Es hat aber auch Sorgen wegen des hartnäckigen Inflationsdrucks und der anhaltend hohen Leitzinsen aufkommen lassen.

Die US-Notenbank beobachtet neben der Inflation auch den Arbeitsmarkt sehr genau, und jede positive Überraschung in den nächsten Monaten könnte die von vielen Experten für September erwartete Zinssenkung gefährden. Eine Lockerung der Geldpolitik würde sich dann wohl auf Dezember oder möglicherweise sogar 2025 verschieben.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/apo/hab

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July 02, 2024 09:00 ET (13:00 GMT)