Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++
MONTAG: In den USA bleiben die Börsen (Renten und Aktien) wegen des Feiertages Juneteenth National Independence Day geschlossen.
+++++ TAGESTHEMA +++++
Die japanische Notenbank hat ihre ultralockere Geldpolitik unverändert belassen. Die Obergrenze für die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen bleibt bei 0,5 Prozent, der Einlagensatz bei minus 0,1 Prozent, wie die Bank of Japan (BoJ) mitteilte. Das Risiko einer verfrühten Zinserhöhung in Japan könnte größer sein als eine Verzögerung der geldpolitischen Straffung, sagte der Gouverneur der Bank of Japan (BoJ), Kazuo Ueda. Die Inflation sollte im weiteren Verlauf des Jahres wahrscheinlich unter das 2-Prozent-Ziel der Bank fallen, ergänzte Ueda, der seit April die BoJ leitet. Die Entscheidung der BoJ folgt auf unterschiedliche Maßnahmen der Federal Reserve und der Europäischen Zentralbank diese Woche. Die Fed hielt die Zinssätze nach zehn aufeinanderfolgenden Erhöhungen konstant, während die EZB die Zinssätze um einen Viertelprozentpunkt anhob und weitere Erhöhungen ankündigte. Die Rendite 10-jähriger japanischer Staatsanleihen ist unter der von der Bank festgelegten Obergrenze von 0,5 Prozent stabil geblieben, seit die weltweiten Anleiherenditen im März aufgrund der Sorgen um das Finanzsystem in den USA und Europa gefallen sind. Das Tempo des Anstiegs der japanischen Verbraucherpreise hat sich in letzter Zeit verlangsamt, da die Regierung Maßnahmen ergriffen hat, um die Belastung durch die höheren Energiekosten zu verringern. Einige Wirtschaftsexperten sind jedoch der Ansicht, dass die Inflation nachhaltiger sein könnte als von der BoJ erwartet, da die Verbraucherpreise ohne Lebensmittel und Energie weiter steigen.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
07:05 DE/Leoni AG, Geschäftsbericht
11:00 DE/Volkswagen AG (VW), Auslieferungen Konzern Mai
11:00 DE/Koenig & Bauer AG (KBA), HV
Im Laufe des Tages:
- DE/Deutsche Bahn und EVG, Fortsetzung der Tarifverhandlungen
- DE/Bauer AG, Ende der Annahmefrist des Delisting-Erwerbsangebots
der SD Thesaurus GmbH
DIVIDENDENABSCHLAG
Unternehmen Dividende Brenntag 2,00 EUR Deutsche Wohnen 0,04 EUR DWS 2,05 EUR Hamburger Hafen und Logistik 0,75 EUR
++++ INDEXÄNDERUNGEN ++++
Folgende Änderungen werden zum Handelsschluss wirksam:
+ MDAX NEUAUFNAHME - Evotec - Krones - Software AG - Redcare Pharmacy (Shop Apotheke) MDAX HERAUSNAHME - Adtran - Aroundtown - United Internet - Siltronic + TecDAX NEUAUFNAHME - Evotec TecDAX HERAUSNAHME - Suse + SDAX NEUAUFNAHME - Aroundtown - United Internet - Siltronic - Adtran SDAX HERAUSNAHME - Krones - Software AG - Redcare Pharmacy - DIC Asset
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- EU 11:00 Verbraucherpreise Mai Eurozone PROGNOSE: 0,0% gg Vm/+6,1% gg Vj Vorabschätzung: 0,0% gg Vm/+6,1% gg Vj zuvor: +0,6% gg Vm/+7,0% gg Vj Kernrate (ohne Energie, Nahrung, Alkohol, Tabak) PROGNOSE: +0,2% gg Vm/+5,3% gg Vj Vorabschätzung: +0,2% gg Vm/+5,3% gg Vj zuvor: +1,0% gg Vm/+5,6% gg Vj - US 16:00 Index Verbraucherstimmung Uni Michigan (1. Umfrage) Juni PROGNOSE: 60,2 zuvor: 59,2
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 16.452,00 +0,1% E-Mini-Future S&P-500 4.424,00 -0,1% E-Mini-Future Nsdq-100 15.173,25 -0,1% Nikkei-225 33.556,64 +0,2% Schanghai-Composite 3.262,70 +0,3% Hang-Seng-Index 19.968,93 +0,7% +/- Ticks Bund -Future 132,63 -22 Donnerstag: INDEX Schluss +/- DAX 16.290,12 -0,1% DAX-Future 16.308,00 +0,1% XDAX 16.306,45 +0,1% MDAX 27.330,39 -0,8% TecDAX 3.251,54 -0,0% EuroStoxx50 4.365,12 -0,2% Stoxx50 4.008,08 +0,1% Dow-Jones 34.408,06 +1,3% S&P-500-Index 4.425,84 +1,2% Nasdaq-Comp. 13.782,82 +1,1% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 132,85 -30
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Auf einen freundlichen Handelstag an Europas Börsen stellen sich Händler am Freitag ein. Während von den Indizes nicht allzuviel erwartet wird, werden Kursgewinne eher in der Breite erwartet. Der DAX dürfte über die 16.300er-Marke steigen. Vor allem die guten Vorlagen von der Wall Street sorgen für Erleichterung. Nachdem nun beide großen Notenbanken Fed und EZB ihre Zinsentscheidungen bekannt gegeben haben, liegen alle Informationen zur Zinsumgebung in den kommenden Wochen auf dem Tisch. Marktteilnehmern fällt es wesentlich leichter, korrekte Aktienbewertungen vorzunehmen. Nur bei den Tech-Werten schienen langsam genügend Vorschusslorbeeren eingepreist zu sein. Die ansonsten so wichtigen Verbraucherpreise (CPI) aus der EU treten demgegenüber in den Hintergrund. Ihre Entwicklung dürfte der EZB bei ihrer Entscheidung am Vortag bereits bekannt gewesen sein, heißt es unisono. Interessanter dürfte nun der Große Verfalltag an den internationalen Terminbörsen werden. Der Juni gilt als einer der umsatzstärksten Termine des Jahres. Am Mittag könnte dies zum Verfall der Index-Optionen und -Futures für Bewegung sorgen, am Abend geht es dann um die Optionen auf Einzelaktien.
Rückblick: Händler sprachen von falkenhaften Ausblicken auf beiden Seiten des Atlantiks. An den Märkten reagierte vor allem der Euro mit Aufschlägen. Kräftig gestiegene Kurse an der Wall Street verhinderten Schlimmeres - auch die geldpolitischen Lockerungen in China kamen gut an. Zinssensible Titel wurden gemieden. Aktien aus dem Immobiliensektor rutschten ab. Der Bankensektor verlor als Schlusslicht 0,8 Prozent. Steigende Zinsen sind ein zweischneidiges Schwert für den Sektor. SoftwareOne erhielt ein Gebot von Bain Capital. Der Kurs sprang um 18,7 Prozent. Bei H&M ging es um 3,7 Prozent nach oben. Hier verfehlten die Umsatzzahlen zwar die Erwartungen leicht, aufgefangen wurde dies aber durch einen positiven Blick auf die Juni-Entwicklung.
DAX/MDAX/TECDAX
Knapp behauptet - Zinssensible Titel aus dem Immobiliensektor wie Vonovia (-2,3%) oder LEG Immobilien (-1,5%) sackten ab. Im Bankensektor verloren Deutsche Bank 3 und Commerzbank 0,6 Prozent. Belastet von der Gaspreisrally verloren BASF 1 Prozent und Brenntag 1,8 Prozent. Bei Atoss Software steigt nun General Atlantic als weiterer Ankeraktionär ein. Die Aktien fielen dennoch um 3,5 Prozent, da Händler auf eine komplette Übernahme gehofft hatten. Hugo Boss schlossen 1,3 Prozent leichter trotz eines optimistischen Mittelfristausblicks. Dieser sei aber erwartet worden, so Citi. Helma Eigenheimbau zeigte sich für das Gesamtjahr hingegen pessimistischer, der Kurs brach um 15,9 Prozent ein. Mit Kursgewinnen von 3 Prozent reagierten Vossloh auf die höheren Ziele für das Gesamtjahr.
XETRA-NACHBÖRSE
Am Gesamtmarkt ist es im Gleichklang mit der Wall Street noch etwas nach oben gegangen. Bei den Einzelwerten tat sich wenig.
USA - AKTIEN
Fest - Der Markt steckte die falkenhafteren Zinsprojektionen der Notenbanken zu beiden Seiten des Atlantiks gut weg. Dies könne auch daran liegen, dass sich derzeit die chinesische Notenbank mit Zinssenkungen gegen den wirtschaftlichen Abschwung stemme, hieß es im Handel. Zudem gab es einige postive Überraschungen bei den US-Konjunkturdaten. Aber auch längerfristige Entwicklungen wurden angeführt. Die Künstliche Intelligenz bringe eine neue Fantasie an den Markt, die nun, nach den Zinsentscheidungen, in den Fokus rücke. Die Aktie der Citigroup blieb mit einem Aufschlag von 0,6 Prozent hinter dem Markt zurück. Laut CFO Mark Mason sind die Einnahmen im zweiten Quartal um 20 Prozent gesunken. Goldman Sachs reduzierten im Verlauf höhere Gewinne und legten nur noch um 0,4 Prozent zu. Die Fed und die SEC untersuchen die Rolle von Goldman bei der Übernahme der Silicon Valley Bank. Das Bauunternehmen Lennar (+4,4%) hat im zweiten Geschäftsquartal die Markterwartungen bei Umsatz und bereinigtem Gewinn übertroffen. Truecar rückten um 7,1 Prozent vor. Das Autoportal für Neu- und Gebrauchtwagenkäufer will im Rahmen einer Umstrukturierung etwa 24 Prozent der Mitarbeiter entlassen.
USA - ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,64 -4,2 4,68 21,8 5 Jahre 3,91 -7,6 3,99 -8,7 7 Jahre 3,82 -7,0 3,89 -14,8 10 Jahre 3,72 -7,0 3,79 -16,0 30 Jahre 3,84 -4,1 3,88 -12,8
Am Rentenmarkt stiegen die Kurse, die Renditen sanken also. Die Aussagen der Notenbanker dies- und jenseits des Atlantiks, dass die Inflation weiter zu hoch sei und mit höheren Zinsen gegensteuert werden soll, verpufften also zumindest zum Teil bzw. wurden vom Markt skeptisch gesehen. Dies gilt umso mehr, weil mit steigenden Zinsen auch die Rezessionsgefahr zunehmen dürfte und die Fed vielleicht zum Umdenken gezwungen werden könnte, also vielleicht doch schon bald auf sinkende Zinsen setzen müsste.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
June 16, 2023 01:33 ET (05:33 GMT)